... und noch ein USA-Flug
Morgen startet Continental von Tegel nach Newark / Hoteliers freuen sich: immer mehr Buchungen aus Amerika
Peter Neumann
Mehr als drei Jahre lang gab es keine einzige Nonstop-Flugverbindung von Berlin in die USA - und jetzt gibt es gleich zwei davon. Nach Delta Air Lines nimmt nun eine weitere Fluggesellschaft den Verkehr auf dieser Transatlantikroute auf: Continental Airlines verbindet täglich New York/Newark mit Tegel. Der Erstflug soll heute Abend gegen 18.45 Uhr auf dem Flughafen unweit von Manhattan starten. Die Landung in Berlin ist morgen gegen 8.40 Uhr vorgesehen. Im Terminal A 1 in Tegel ist die Eröffnungsfeier dann schon im Gang: Die ersten Gäste sind für 7.45 Uhr eingeladen.
"Die Boeing 757-200 ist ausgebucht, auf dem Rückflug am selben Tag sind nur noch wenige Plätze frei", freut sich Heidi Modl, Sprecherin der nach eigenen Angaben sechstgrößten Fluggesellschaft der Welt. Auch in den nächsten Wochen seien die Flugzeuge auf der Route gut ausgelastet: "Im Durchschnitt zu 75 bis 80 Prozent. Die Buchungslage ist sehr zufriedenstellend."
Die bisherigen Ticketkäufe zeigten zudem, dass das Interesse der US-Amerikaner an Berlin beachtlich ist. "In der Sommersaison wird der Großteil der Reisen auf dieser Strecke in den USA angetreten - rund 60 Prozent", berichtet Heidi Modl. "Im Winter dürfte sich dieses Verhältnis umkehren - wenn die Berliner in die Sonne Floridas oder Kaliforniens fliegen." Auf dem Flughafen Newark Liberty International bietet Continental Anschlüsse zu 170 Zielen in Amerika an - in einem eigenen Terminal. Im Sommer sind Economy-Tickets für die neue Linie ab 590 Euro zu haben, ab 1. September kosten die billigsten Tickets 260 Euro. Für die BusinessFirst-Class gibt es bis 9. September ebenfalls ein Sonderangebot: 1 700 Euro (alle Preise plus Steuern und Gebühren).
Anders als Skeptiker befürchtet haben, gibt es also genug Nachfrage für Flüge Berlin-USA. Delta Air Lines, die seit dem 3. Mai wieder von Tegel zum John F. Kennedy Airport in New York fliegen, begrüßte am Dienstag den 10 000. Fluggast in der deutschen Hauptstadt. "Es scheint so zu sein, als ob Berlin auf diesen Flug gewartet hat. Die große Resonanz übertrifft alle unsere Erwartungen", sagt die Delta-Managerin Kimberley Long-Urbanetz. Im Mai und im Juni waren die 202 Sitze in den Boeing-Maschinen zu 90 Prozent gebucht. Eine solche Auslastung meldet die Airline auch für Juli.
Weitere Interkontinalverbindungen nach Berlin sind in Sicht. So erwartet Hanns Peter Nerger, der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM), dass es von 2006 an Flüge von Hong Kong und den Arabischen Emiraten nach Berlin geben wird. "Man sollte auch über eine Verbindung mit Indien nachdenken", schlägt Nerger vor. Schließlich würden indische Airlines via Europa in die USA fliegen: "Das wäre ein gewaltiger Markt."
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 62122.html
Achja den Kommentar des Readkteurs muss man gelesen haben, um die Situation in Berlin zu verstehen, man könnte auch sagen den fanatischen Glauben an die Notwendigkeit von Flügen zwischen Berlin und den USA:
"Da kann die Lufthansa noch so laut darauf verweisen, dass auch sie gute (Umsteige-)Verbindungen in die USA anbietet: Angesichts der Offensive von Delta und Continental macht sie mit ihrer andauernden Skepsis einen eher grämlichen Eindruck. Dabei könnte sie in einigen Fragen durchaus Recht haben. So sagen Fluggastzahlen in der Tat nicht automatisch etwas darüber aus, ob eine Route Gewinn macht - gibt es zu wenige Vollzahler in der ersten Klasse, sieht es schlecht aus. Richtig ist auch, dass US-Airlines nicht aus Menschenfreundlichkeit immer mehr Transatlantikrouten anbieten. Angesichts des Preisverfalls, den ihnen Billigflieger in der Heimat bescheren, suchen einige ihr Heil in weiteren Langstreckenrouten - treten dort Verluste auf, sind sie meist weniger gravierend als auf vielen Linien in den USA.
Okay, mag alles sein. Doch für die Berliner und ihre Tourismuswirtschaft zählt nur eines: Die Nonstopflüge aus den USA sind gut für die Stadt. Welcome! "