ver.di dämpft Erwartungen an Großflughafen Schönefeld
12.5.2006, Berlin (ddp-lbg). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di dämpft die Erwartungen an den geplanten Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI). Landesbezirksleiterin Susanne Stumpenhusen bezweifelte am Freitag in Berlin, dass mehrere zehntausend neue Jobs entstehen werden. Der größte Teil der Arbeitsplätze werde lediglich nach Schönefeld verlagert werden. Neue Jobs könnten nur dann entstehen, wenn das prognostizierte Passagieraufkommen auch tatsächlich erreicht werde.
Stumpenhusen befürchtet, dass die Umverlagerung von Arbeitsplätzen zum neuen Großflughafen von den Arbeitgebern genutzt wird, um Löhne und Einkommen nach unten zu drücken. Ähnliche Tendenzen ließen sich schon jetzt in vielen Branchen beobachten. Bei einem neuen Flughafen komme zudem neue Technik zum Einsatz. Das bedeute, dass unter anderem am Check-in oder in der Gepäckabfertigung weniger Beschäftigte benötigt werden als bisher.
Die Gewerkschaft legt nach den Worten von Stumpenhusen «großen Wert darauf», dass beim BBI und den im Umfeld angesiedelten Unternehmen die Beschäftigung tarifvertraglich abgesichert wird. Die Gewerkschaft wird ab Dienstag erstmals mit einem eigenen Stand auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld präsent sein. Neben dem Kabinen- und Bodenpersonal vertritt die Gewerkschaft am Flughafen unter anderen auch Beschäftigte der Verwaltung, der Sicherheit, des Zolls, der Bundespolizei, der Feuerwehr und der Tourismusbranche.
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