Junge-Reyer hält an Schließung des Flughafens Tempelhof fest
19.7.2006, Berlin (ddp-bln). Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hält trotz der gestiegenen Fluggastzahlen während der Fußball-Weltmeisterschaft an der Schließung des Flughafens Tempelhof fest. Der Boom zum Ende des Turniers sei ein «einmaliges Ereignis» gewesen, sagte Junge-Reyer am Mittwoch im RBB-Inforadio. Hierfür müsse der Flughafen nicht aufrecht erhalten werden, zumal durch den Ausbau von Schönefeld dauerhaft ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stünden. Nach Angaben der Senatorin wird über den konkreten Schließungstermin von Tempelhof in den kommenden Wochen entschieden. Die Anhörung der betroffenen Fluglinien laufe.
Der Flughafen Tempelhof hatte während der Weltmeisterschaft deutschlandweit die meisten Zusatzflüge registriert. Die dort vertretenen Linienfluggesellschaften sprachen sich laut Medienberichten zudem jüngst gegen die Schließung des Airports am 31. März 2007 aus. Ihrer Auffassung nach ist die Darstellung der Flughafengesellschaft, der Luftverkehrsbetrieb in Tempelhof sei dauerhaft defizitär, weder «stichhaltig noch belastbar».
Über die Nachnutzung des Airports sollten Experten am Mittwochnachmittag in Berlin beraten. Junge-Reyer schlug im RBB-Inforadio einen «Park der Luftbrücke» vor. Sie verwies darauf, dass das Flughafengelände mit 386 Hektar größer sei als der Tiergarten. Mit einer solch großen Freifläche ließen sich klimatische Bedingungen erzeugen, die «praktisch einen Kühlschrankeffekt» für die Stadt hätten und zudem frische Luft brächten.
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