Grüne: Ausbau von Schönefeld ist überdimensioniert und damit zu teuer
Die Fraktion der Berliner Grünen hat angesichts der rechtlichen Unwägbarkeiten und der veränderten Luftverkehrsentwicklung ihre Kritik an der Planung des Single-Airports Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld erneuert. Der stellvertretende Fraktionschef Oliver Schruoffeneger und die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Claudia Hämmerling fordern den Senat auf, im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses einen Plan B für die Flughafenplanung vorzulegen. In vier Punkten sehen sie - auch aus wirtschaftlicher Sicht - Änderungsbedarf.
500 bis 800 Millionen Euro ließen sich ihrer Ansicht nach einsparen: durch den Verzicht auf den unterirdischen Bahnhof, die Verkürzung der beiden geplanten 3600 und 4000 Meter langen Start- und Landebahnen auf mögliche 3500 beziehungsweise 3000 Meter und des Abstands beider Bahnen von 1900 auf 1035 Meter. Damit ließe sich auch die vor dem Bundesverwaltungsgericht monierte Lärmbelastung für die Anwohner minimieren, so Hämmerling. Überdies müsse das Terminal auf die Belange der Billigflieger ausgerichtet werden. Ein Flughafengebäude, das, wie geplant, 78 Fluggastbrücken und teure Gepäckabfertigungsanlagen vorsehe, sei für Billigflieger nicht attraktiv, weil in den Gebühren viel zu teuer.
Bei der Flughafengesellschaft FBS werden die Vorschläge der Grünen weitestgehend als abstrus bewertet. Die Verkürzung der Landebahnen sowie der Abstände zwischen den Bahnen sei aus sicherheitstechnischen und auch planungsrechtlichen Gründen nicht machbar, so FBS-Sprecher Ralf Kunkel. Sowohl hierfür als auch für einen Verzicht auf den Bahnhof brauchte man neue Planfeststellungsverfahren. Die Belange der Billigflieger, so Kunkel, würden bei der Terminalplanung selbstverständlich berücksichtigt.
schoe
Quelle:
http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/07/12/berlin/766033.html