"Schönefeld ist ungeeignet"
Standortgegner fühlen sich bestätigt
SCHULZENDORF Die Gegner des Großflughafenbaus in Schönefeld sehen sich nach Ankündigung, den Landesplan zur Flughafenentwicklung zu überarbeiten, in ihrer Ansicht bestätigt, dass der Standort ungeeignet ist.
"Erfolgt endlich eine ordnungsgemäße Abwägung, führt das unweigerlich zu dem Ergebnis, das schon im Raumordnungsverfahren zustande gekommen ist: Der Standort Schönefeld ist für einen Großflughafen ungeeignet", erklärte gestern der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft "Umlandgemeinden", Schulzendorfs Bürgermeister Herbert Burmeister. Er ist überzeugt, dass es zu diesem Ergebnis keine Alternative gibt: "Oder die Planer müssen auf politischen Druck hin so weiter wursteln wie bisher, dann wird es wieder in die Hose gehen."
Dennoch hält Burmeister diese zweite Möglichkeit für "die wahrscheinlichere" und sagt eine "neuerliche Bruchlandung" voraus. Für diesen Fall legte er dem neuen Chef der Landesplanung bereits den Rücktritt nahe.
Das zuständige Ministerium in Potsdam hatte zuvor mitgeteilt, das für den Landesplan "Flughafenstandortentwicklung" ein "ergänzendes Verfahren" durchgeführt werde (MAZ berichtete). Es soll unter anderem eine neue Abwägung zur Lärmbetroffenheit geben. Anlass ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Frankfurt/Oder, das den Landesplan für unwirksam erklärt hatte. Mit dem neuen Verfahren sollen die Mängel nun "vorsorglich beseitigt werden", sagte ein Ministeriumssprecher. Es werde durchgeführt, obwohl das Land Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt habe.
Herbert Burmeister äußerte sich verwundert über dieses Vorgehen. "Das wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Die Gerichtskosten zahlen ja die Steuerzahler. Da tut's keinem Einreicher weh."
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