Flughafen-Chef verzweifelt gesucht
Vertrag von Dieter Johannsen-Roth soll nicht verlängert werden
POTSDAM/BERLIN Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg suchen nach einem neuen Chef für die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS). Das bestätigte der stellvertretende brandenburgische Regierungssprecher Mario Faßbender der MAZ. Der Vertrag des derzeitigen Chef der Betreibergesellschaft der drei Berliner Flughäfen, Dieter Johannsen-Roth, läuft am Jahresende aus und soll nicht verlängert werden.
Die Ablösung von Johannsen-Roth erfolge ausschließlich aus Altersgründen, so Faßbender. Der ehemalige Maschinenbau-Manager ist bereits 67 Jahre alt. Er hatte Anfang 2003 die Nachfolge von Götz Herberg angetreten.
Erste Bewerber haben sich schon vorgestellt. Eine Entscheidung ist laut Faßbender noch nicht gefallen, werde aber rechtzeitig zum Jahresende erfolgen. Ein Kandidat ist schon aus dem Rennen: Der Chef des Flughafens Leipzig/Halle, der erst 32-jährige Eric Malitzke, hat erklärt, dass er für den Spitzenposten in Berlin nicht zur Verfügung steht.
Der Zeitpunkt für den Wechsel an der FBS-Spitze ist nicht optimal. Denn der neue Mann weiß noch gar nicht, auf welcher Grundlage er seine Arbeit machen kann. Über den geplanten Ausbau des Flughafens Schönefeld (Dahme-Spreewald) zum Airport Berlin Brandenburg International (BBI) wird das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erst im Laufe des ersten Halbjahrs 2006 entscheiden. Der neue Mann tritt zudem in ziemlich große Fußstapfen. Denn Johannsen-Roth hat in seiner Amtszeit wichtige Weichen gestellt: Schönefeld wurde als Drehkreuz für Billigflieger etabliert, die verschachtelte Flughafen-Holding umgebaut und ein Finanzierungskonzept für den BBI erarbeitet.
An der Arbeit von Johannsen-Roth gebe es nichts auszusetzen, versichert Regierungssprecher Faßbender. "Die Flughafengesellschaft ist gut aufgestellt, die Geschäftsführung leistet gute Arbeit."
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 00/485072/