BERLIN. Die Zülow-Niederung bei Mittenwalde (Dahme-Spreewald) befindet sich knapp zehn Kilometer Luftlinie von Schönefeld entfernt, doch sie könnte - ökologisch gesehen - zum größten Nutznießer des geplanten Hauptstadtairports Berlin Brandenburg International (BBI) werden. Auf 2 600 Hektar Fläche soll dort ein Großteil der "Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen" im Zusammenhang mit dem Bau des BBI erfolgen, sagte Jaroslava Baierova, die Ökologie-Verantwortliche der Berliner Flughäfen, gestern auf einer Veranstaltung in Berlin. Die "komplexe Aufwertung der Naturlandschaft" südlich Berlins sei das größte ökologische Einzelprojekt. Unter anderem sollen dort unter Einbeziehung der Landwirte Ersatzbiotope geschaffen und die Artenvielfalt erhöht werden. Die Zülow-Niederung mit einigen zumeist flachen Seen und Feuchtgebieten wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Baierova versicherte, dass beim Bau des Großflughafens Eingriffe in die Natur minimiert würden. "Alle Maßnahmen werden vor Beginn noch einmal geprüft, ob sie wirklich notwendig sind", sagte sie.
Manfred H. Bobke-von Carmen, der Geschäftsführer der Berliner Flughäfen, verwies auf die "positive ökologische Gesamtbilanz" des geplanten BBI. So sinke im Vergleich zu den jetzigen drei Berliner Flughäfen die Flächen-, Lärm- und Verkehrsbelastung erheblich. Nach offiziellen Angaben sind derzeit 226 000 Menschen von Fluglärm betroffen, nach dem Bau des BBI seien es 60 000. BBI-Gegner sprechen allerdings von mehr als 100 000 Betroffenen. Über den Bau des Flughafens entscheidet bis zum Sommer nächsten Jahres das Bundesverwaltungsgericht.
Zu der Veranstaltung "Luftverkehr und Nachhaltigkeit" hatten die Berliner Flughäfen Umweltexperten und Politiker eingeladen.
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