Flughafen soll noch einmal durchstarten
Magdeburg/MZ. Wirtschaftsminister Minister Horst Rehberger brauchte am Donnerstag fast zwei Stunden, um den Finanzausschuss des Landtages zu überzeugen, in diesem Jahr 700 000 und im nächsten 900 000 Euro für den landeseigenen Flughafen Cochstedt frei zu geben.
Damit sollen Anlagen saniert und Technik angeschafft werden, um noch in diesem Jahr den Flugbetrieb wieder starten zu können.
Zähneknirschend stimmten CDU und FDP zu, nachdem die Koalitionspartner bis Dienstag noch nicht einmal das Konzept kannten, auf dessen Grundlage noch in diesem Jahr die ersten Maschinen in Cochstedt starten und landen sollen. SPD und Linkspartei lehnten die Freigabe der Mittel ab. Der frühere russische Militärflugplatz hat unter der einstigen SPD-Regierung bereits rund 45 Millionen Euro verschlungen - um am Ende in die Pleite zu schlittern. Weitere acht Millionen wurden nach dem Regierungswechsel in die Regelung von Eigentumsfragen investiert, doch auch danach kaufte kein privater Investor den Airport zwischen Aschersleben und Magdeburg. Nun sollen noch einmal bis zu rund drei Millionen Euro fließen, damit ab 2007 auch wieder größere Maschinen landen können, so Rehberger. Die Betriebskosten sollen maximal eine Million Euro betragen und mit Verkäufen von Gewerbeflächen refinanziert werden. Rehberger sprach von "ernstzunehmenden Investoren", die sich ansiedeln wollen. "Mit zwei Firmen wurden Absichtserklärungen unterzeichnet, eine dritte steht bevor", so der Wirtschaftsminister, ohne Namen zu nennen. Er deutete nur an, dass es sich in einem Fall um einen Produzenten von Leichtmetallflugzeugen handele.
Des Weiteren gebe es "handfeste Gespräche mit Airlines und Betreibern von ausländischen Flughäfen", so Rehberger. Nach Informationen der MZ handelt es sich um den Flughafen Istanbul. Offenbar geht es auch um Billigflieger, die in Cochstedt landen sollen. Rehberger sagte, die Verhandlungen liefen in Absprache mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (Flughäfen Leipzig / Halle und Dresden), an der Sachsen-Anhalt beteiligt ist.
Für den defizitären Flugplatz Magdeburg dürfte die Wiedereröffnung Cochstedts der Anfang vom Ende sein: Zwar hält die Landeshauptstadt nach wie vor an ihrem Startplatz fest, doch für dessen Ausbau gibt das Land kein Geld mehr. Magdeburg solle sich, so Rehberger, statt dessen an der Cochstedter Flughafen-Gesellschaft beteiligen.
Mitteldeutsche Zeitung
Na wenn man jetzt ein bißchen Kaffeesatzleserei betreiben will, klingt das ganz nach dem Weggang von FR aus Altenburg zumindest für die Zeit der Bahnsanierung. Das erklärt auch die Eile mit der das durchgepeitscht wurde.
Bleibt zu hoffen, dass es wirklich mit der MFAG abgesprochen war/ist. 1.6 Mio. ist nicht gerade wenig Geld für einen - ach ich darf das Wort nicht sagen
- WuW-Flughafen.