Protest gegen Kasseler Flughafenausbau
Düsseldorf - Der Widerstand in Nordrhein-Westfalen gegen den geplanten Ausbau des nordhessischen Flughafens Kassel-Calden wächst: Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP in Düsseldorf haben einen Antrag verfasst, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, sich dafür einzusetzen, dass Hessen auf den Ausbau verzichtet. Stattdessen solle die Verkehrsanbindung von Nordhessen an den Flughafen Paderborn verbessert und dem Land Hessen eine Finanzbeteiligung an dem Flughafen angeboten werden. Zuvor hatte bereits der Paderborner Landrat Manfred Müller (CDU) gegen den Ausbau protestiert.
Der geplante Ausbau des Kasseler Flughafens sei wirtschaftlich bedenklich, argumentieren die NRW-Politiker. Der seit Jahren rentabel arbeitende Flughafen Paderborn werde von dem Flughafen Kassel-Calden in einen unsinnigen Verdrängungswettbewerb gebracht. Die Bevölkerung im Einzugsbereich des Kasseler Flughafens reiche für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht aus, zudem werde für die Region ein erheblicher Bevölkerungsschwund vorhergesagt. Der Ausbau des Flughafens ziehe dauerhafte Subventionen nach sich. Stattdessen könnten die Kasseler besser von den Flughäfen Frankfurt, Paderborn, Hannover oder Erfurt starten.
Für den Ausbau von Kassel-Calden läuft derzeit die Planfeststellung. An den Baukosten von 151 Millionen Euro will sich das Land Hessen als größter Flughafen-Miteigentümer zu mehr als zwei Dritteln beteiligen. Den Rest der Summe teilen sich die anderen Anteilseigner Stadt und Kreis Kassel sowie die Gemeinde Calden, auf deren Grundgebiet sich der Flugplatz befindet. Kassel-Calden soll mit einer längeren Start- und Landebahn ausgestattet werden, damit dort künftig auch Ferien- und Billigflieger abheben können. (dpa)
http://www.rundschau-online.de/html/art ... 9429.shtml