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BeitragVerfasst: Freitag 21. April 2006, 09:17 
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Die Festlegungen zur Zukunft des Verkehrsflughafens Cochstedt, auf die sich CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für die neue Landesregierung verständigt hatten, sorgen im Landkreis Aschersleben-Staßfurt für Verwirrung. Denn sie schüren die Angst, dass sich das Land als Besitzer des gesamten Areals dort nicht weiter engagiert.



Cochstedt. " Es wäre ein Armutszeugnis, wenn die neue Landesregierung dieses Projekt nicht weiterführen würde, zumal sich ja sowohl die CDU als auch die SPD dafür engagiert hatten ", sagte gestern Hecklingens Bürgermeister Jürgen Borchmann ( Wählermeinschaft ). " Ziel muss es sein, " diese Investruine so schnell wie möglich ins Laufen zu bringen und dort neue Arbeitsplätze zu schaffen. "





Statt anzukündigen, dass sie spätestens bis zum Juni 2007 eine Entscheidung über die Zukunft des Flughafens treffen und diesem kein Geld mehr aus der Landeskasse zukommen lassen wollen, sollten beide Parteien mit mehr Energie an die Entwicklung dieses Standortes gehen, verlangt das Ortsoberhaupt. Ansonsten wäre nämlich auch die geplante Ortsumgehung Schneidlingen, die mit der schnelleren Erreichbarkeit des Airports aus Richtung Magdeburg begründet wurde, " rausgeschmissenes Geld ", so Borchmann.



" Das Land hat die besten Möglichkeiten, darauf Einfl uss zu nehmen, dass der noch leerstehende, rund 80 Hektar große Flughafen-Gewerbepark mit Firmen besiedelt wird ", sagte er.



Der Pressesprecher des Bau- und Verkehrsministeriums, Harald Kreibich, geht nicht davon aus, dass in Cochstedt das Licht ausgehen soll. " Man setzt nach wie vor auf die Entwicklung des Flughafens und hat ihn nicht abgeschrieben. Man will es aber nicht so ausufern lassen, dass es zu einem Fass ohne Boden wird ", versicherte er im Volksstimme-Gespräch und fügte hinzu : " Das muss auf wirtschaftlich tragfähige Füße gestellt werden !"



Die alte CDU / FDP-Landesregierung wollte Cochstedt zu einem Regionalflughafen für den Großraum Magdeburg entwickeln. Es hatte das gesamte Areal nach der Insolvenz erworben und den Ausbau des Terminals sowie des Feuerwehrdepots vollendet. Ein Käufer wurde bislang nicht gefunden. Jetzt will sich dort aber eine kleine Flugzeugbaufi rma niederlassen.



Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Detlef Gürth, sagte : " Als Landtagsabgeordneter der Region meine ich, dass wir in der Pflicht sind, an einem Standort, an dem bereits so viele öffentliche Mittel investiert wurden, dafür Sorge zu tragen, dass auch ein Nutzen entsteht, nämlich Beschäftigung und Arbeitsplätze. " Er verstehe, dass die neue Landesregierung, was die Finanzen betreffe, den Deckel draufhalten wolle, weil das Geld knapp sei. " Aber spätestens, wenn ein größerer, seriöser Investor kommt, der in Cochstedt eine große Zahl von neuen Arbeitsplätzen schaffen würde, müsste über diese Passage des Koalitionsvertrages neu entschieden werden ", sagte Gürth.



" Die Aussagen im Koalitionsvertrag müssen nicht das Ende von Cochstedt bedeuten, sondern sie erzeugen noch einmal Druck bei allen Verantwortlichen, nach einer akzeptablen und zukunftsweisenden Lösung für diesen Standort zu suchen ", meint der Landtagsabgeordnete Manfred Püchel ( SPD ).



" 53 Millionen Euro nicht in den Sand setzen "



Er verwies darauf, dass in den letzten Jahren von beiden Landesregierungen sowohl unter SPD-, als auch unter CDU-F ührung insgesamt rund 53 Millionen Euro aus öffentlichen Kassen in den Airport investiert wurden. " Die dürfen nicht einfach in den Sand gesetzt werden, sondern müssen zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen genutzt werden ", sagte Püchel.



Aus seiner Sicht liegen die Chancen dieses Standortes wahrscheinlich eher in der Auslastung des Gewerbeparks als in der Nutzung der rund drei Kilometer langen Landebahn.



Das wurde ihm auch bei einem Gespräch mit Vertretern des Logistikkonzerns DHL deutlich. Bei ihnen habe er vor der Landtagswahl bei einem Besuch in Brüssel dafür geworben, dass sie Cochstedt als Ergänzungsstandort für ihr geplantes Luftdrehkreuz Leipzig / Halle nutzen. Doch das hätten die DHL-Vertreter mit dem Hinweis, dass Cochstedt dafür nicht geeignet sei, abgelehnt.



Auch Landrätin Heike Brehmer ( CDU ) glaubt nicht, dass die neue Landesregierung das Flughafenprojekt sterben lassen will. " Die Festlegungen im Koalitionsvertrag bedeuten nicht, dass eine Firmenansiedlung dort nicht gefördert werden würde, sondern dass derzeit für einen weiteren Ausbau der vorhandenen Infrastruktur kein Geld mehr zur Verfügung gestellt werden soll. Man will lediglich Befürchtungen, dass Cochstedt zu einem Millionengrab werden könnte, entgegenwirken ", erläuterte die Kreischefin, die auch Aufsichtsratsmitglied in der neuen Flughafen-Betreibergesellschaft des Landes ist.



" Wenn Investoren kommen, wird das Land deren Konzepte immer prüfen und sie positiv begleiten ", ist Brehmer überzeugt.



http://www.volksstimme.de/vsm/nachricht ... _cnt=74374


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