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Streit um 451 Meter - Anhörung zu Flugplatzausbau Speyer



3.5.2006, Speyer/Mainz (ddp-rps). Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Ausbau des Flugplatzes Speyer hat am Dienstag und Mittwoch ein zweitägiges Anhörungsverfahren stattgefunden. Erörtert wurden dabei mehr als 1600 Einwendungen von Bürgern der Stadt sowie angrenzenden Gemeinden wie Oberhausen-Rheinhausen (Baden-Württemberg) und Umweltverbänden. Der Ausbau des Flugplatzes sieht eine Verlängerung der Start- und Landebahn in südlicher Richtung von derzeit 1226 Meter auf 1677 Meter vor.



Hintergrund der Pläne zur Start- und Landebahnverlängerung sind zum einen verschärfte europäische Sicherheitsrichtlinien für den gewerblichen Flugverkehr. Nach diesen Bestimmungen werden Sicherheitszuschläge von bis zu 67 Prozent auf die von den Flugzeugherstellern vorgegebenen Bahnlängen nötig.



Zum anderen ist der Ausbau laut Betreibergesellschaft Flugplatz Speyer/Ludwigshafen (FSL) sowie deren Gesellschaftern, zu denen unter anderem die Städte Speyer und Ludwigshafen, der Rhein-Pfalz-Kreis und die Industrie- und Handelskammer Pfalz gehören, «im Interesse der regionalen Entwicklung unbedingt notwendig». Unabdingbar sei der Ausbau vor allem für die Unternehmen in der Region, die den Verkehrslandeplatz für ihren Geschäftsreiseverkehr nutzten, betonte FSL-Geschäftsführer Boris Gelfert.



Zwar entfielen im vergangenen Jahr von rund 40 000 Starts laut Gelfert nur etwa 1000 auf diesen Bereich. Bis zum Jahr 2020 sagt er aber einen Zuwachs auf dann 3600 Starts pro Jahr voraus. Im Einsatz seien in erster Linie Turbopropeller-Maschinen mit bis zu 5,7 Tonnen und Jets mit maximal 20 Tonnen Gesamtgewicht. Ohne die Start- und Landebahnverlängerung werden die Starts den Angaben zufolge dagegen zurückgehen, da vor allem die schweren Maschinen den Platz dann nicht mehr anfliegen dürften.



Der seit Jahren geplante Ausbau stößt in der Öffentlichkeit allerdings auf heftige Kritik. Vor allem die Nähe zum Atomkraftwerk Philippsburg sorgt für Sicherheitsbedenken. Diese müssen im Rahmen des Planfeststellungsverfahren angehört und gegebenenfalls ausgeräumt werden, wenn das Luftamt in Hahn dies für einen positiven Bescheid für die Verlängerung der Bahn vorschreiben sollte.



Der Speyerer Stadtrat hat dem Ausbau bereits 2001 zugestimmt, vorbehaltlich eines positiven Ergebnisses des Planfeststellungsverfahrens. Ein entsprechendes Raumordnungsverfahren wurde rund zwei Jahre darauf als «landesplanerisch sinnvoll und landespflegerisch verträglich» bewertet und positiv beschieden.



Der eigentliche Bau dauert laut Gelfert rund sechs Monate. Die Gesamtkosten des Verlängerungsprojekts sollen «mehrere Millionen Euro betragen, aber deutlich im einstelligen Bereich liegen», betonte der FSL-Geschäftsführer. Der Flugplatz Speyer ist einer von drei Verkehrslandeplätzen in der Region. Ausbauchancen im Rahmen der neuen europäischen Sicherheitsbestimmungen bestünden jedoch nur in Speyer, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Pfalz, Rüdiger Beyer. In Mannheim-Neuostheim und in Worms seien längere Start- und Landebahnen «unmöglich».



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