Große Flugzeuge müssen sich vorher anmelden
Von Ren é René Kiel
Cochstedt. Mit der Betriebsfreigabe des Airports Cochstedt ( Landkreis Aschersleben-Staßfurt ) kommt die Landesregierung ihrem Ziel näher, diesen Standort zu einem Regionalflughafen für den Großraum Magdeburg auszubauen.
Wann der Standort wieder seine volle Leistungsfähigkeit erreicht, konnte Klaus-Dieter Theise, der Geschäftsführer der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH ( GSA ) gestern nicht sagen. Das hänge vom Bedarf ab. Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es dort 105 Starts und Landungen. Dafür mussten jedesmal Sondergenehmigungen vom Landesverwaltungsamt in Halle eingeholt werden.
Nun können in Cochstedt werktags Flugzeuge mit einem Startgewicht von bis zu 14 Tonnen abgefertigt werden. Das sei eine Frage der Sicherheit und des Personals, sagte Theise. " Wir haben die betriebswirtschaftlichste Variante gewählt, weil wir dort so günstig wie möglich arbeiten wollen ", fügte er hinzu. Deshalb seien dort auch nur vier Mitarbeiter einschließlich eines Fluglotsen tätig.
Piloten, die den Flughafen Cochstedt außerhalb der festgelegten Öffnungszeiten ansteuern wollen, müssen sich mindestens zwölf Stunden vorher bei der GSA oder auf dem Airport melden.
In Cochstedt könnten zwar auch größere Maschinen landen. Weil dafür entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen und das notwendige Feuerwehrpersonal geordert werden müssten, sei auch hier eine Voranmeldung notwendig. Bei Bedarf könne auch das Instrumentenlandesystem ( ILS ) wieder in Betrieb genommen werden, sagte Theise.
Der Anfang der 1950 er Jahre von der Roten Armee errichtete Flughafen war Ende der 1990 er Jahre von privaten Investoren ausgebaut worden. Sie wollten sich dort auf Luftfracht und auf den Bau von Flugzeugen im angrenzenden, rund 80 Hektar großen Gewerbepark konzentrieren. Die Europäische Union, der Bund, das Land und der Landkreis hatten das Vorhaben mit rund 45 Millionen Euro gefördert.
Doch diese Pläne scheiterten Ende 2001, noch ehe der Airport komplett fertiggestellt werden konnte. Weil auch der damaligen Betreibergesellschaft das Geld ausging, hatte das Land dem Flughafen am 28. Dezember 2001 die Betriebserlaubnis entzogen.
Eine Wiederbelebung erlebte der Flughafen erst im vergangenen Jahr. Zuvor hatte die GSA im Auftrag des Landes das gesamte Areal übernommen, die dortigen Gebäude und Anlagen saniert und die notwendige Flughafentechnik beschafft. Zudem gründete die GSA zusammen mit dem Landkreis eine neue Betreibergesellschaft. Jetzt fehlt nur noch ein potenter Investor.
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