Magdeburg. Die CDU will die für 2007 geplanten zwei Millionen Euro Investitionsgelder für den Regionalfl ughafen Cochstedt sperren lassen. Der fi nanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marco Tullner, sagte gestern der Volksstimme : " Für Coch stedt gibt es keinen Blankoscheck mehr. Erst wenn belastbare Verträge mit einem Investor oder einer Airline vorliegen, soll das Geld frei gegeben werden. "
Das Land hat für den am 1. September 2006 wieder eröffneten Airport seit Ende der 90 er Jahre mehr als 47 Millionen Euro ausgegeben. Seine Privatisierung oder die Ansiedlung von Airlines schlugen aber bislang fehl.
Heute berät der Finanzausschuss den Wirtschaftsetat für 2007. Wird ein Sperrvermerk beschlossen, darf das Ministerium die Gelder nur mit Genehmigung des Finanzausschusses ausgeben. Bis Mitte 2007 will die Koalition entscheiden, ob sie Cochstedt weiter fi nanziert. Dreht sie den Geldhahn zu, wäre dies das Aus für den Regionalfl ughafen. Finanzminister Jens Bullerjahn ( SPD ) sagte der Volksstimme : " Es werden alle Landesbeteiligungen durchleuchtet. Auch Cochstedt. Im März fällt eine Entscheidung. "
Der Flughafengesellschafter warnte hingegen davor, die Mittel zu sperren. Mit dem größten Teil der geplanten Gelder seien Rechnungen für 2006 ausgelöste Aufträge zu zahlen, sagte Werner Theise, Chef der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt ( GSA ), die im Auftrage und mit dem Geld des Landes die Airport-Geschäfte führt. Tower, Terminal und Feuerwehrhaus seien fertiggestellt worden und vier Mitarbeiter zu bezahlen. Eine erste Firma, ein Sportfl ugzeugbauer, will im angeschlossenen Gewerbepark im Dezember die Produktion starten. Zudem sieht Theise neue Chancen, da einige Charter- und Cargofl ieger nicht mehr nachts in Leipzig landen dürften, Cochstedt aber eine 24-Stunden-Erlaubnis habe.
Tullner skeptisch : " Es darf nicht ewig das Prinzip Hoffnung walten. "
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