Wieder Hangar in Böhlen niedergebrannt - sechs Flugzeuge zerstört
Auf dem Flugplatz in Böhlen ist erneut eine Halle ausgebrannt. In der Nacht zum Dienstag wurde die 750 Quadratmeter große Halle Opfer der Flammen. Die sechs Flugzeuge, die in dem Hangar standen, wurden zerstört. Zur Höhe des entstandenen Schadens ist noch nichts bekannt. Glück im Unglück: Bei dem Feuer wurde niemand verletzt.
Wie die Polizeidirektion Westsachsen am Dienstag mitteilte, wurde gegen 2 Uhr morgens in der Halle ein Alarm ausgelöst. Der Vorsitzende des Vereins "Fliegerclub Böhlen e.V." erhielt daraufhin eine Nachricht auf sein Handy und informierte Polizei und Feuerwehr. "Die Wehren aus Böhlen und Zwenkau waren mit sechs Fahrzeugen und 20 Kameraden im Einsatz", sagte Polizeisprecherin Babette Faust gegenüber LVZ-Online. Gegen 4.20 Uhr war der Brand gelöscht.
"Wir ermitteln jetzt in alle Richtungen", so die Sprecherin weiter. Ein Brandursachenermittler sei auf dem Weg zum Flugplatz und werde dann mit der Spurensuche am Tatort beginnen. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden", so Faust weiter. Die Polizei sucht Zeugen, die zwischen 0 Uhr und 2 Uhr am Flugplatz Beobachtungen gemacht haben. Diese werden gebeten, sich bitte bei der Polizeidirektion Westsachsen, unter der Telefonnummer (0341) 255-100 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Brandstifter hatten den Fliegerklub bereits im vergangenen Juni heimgesucht. Vier Flugzeuge, ein Hangar, das Vereinsbüro und weitere Bauten brannten damals nieder. Dabei entstand ein Schaden von einer halben Million Euro.
Die Polizei hat noch immer keine Spur zu den Tätern. Die MDR-Sendung "Kripo live" berichtete im Januar über den Aufsehen erregenden Fall. In der Sendung hatte die Kripo nochmals um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten - bislang vergeblich.
Der Fliegerclub Böhlen, ein gemeinnütziger Verein, der das Gelände und den Flugplatz betreibt, hat für Hinweise zur Ergreifung der Täter eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Zwischenzeitlich wurde von den rund 60 Vereinsmitgliedern ein neues Vereinsdomizil errichtet.
Ermittler hatten nach dem verheerenden Brand tagelang nach verwertbaren Spuren gesucht und schließlich den von Anfang an bestehenden Verdacht einer Brandstiftung bestätigt. Das Motiv der Tat ist völlig offen. Laut Kripo gab es keinen Einbruch ins Vereinshaus, der durch ein Feuer hätte vertuscht werden sollen.
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