Vergangene Woche überraschten der Bürgermeister und der Wirtschaftssenator mit der Nachricht, dass Infratil von seiner Beteiligung am Flughafen zurücktreten will. Die Nachricht überraschte auch den Investor. Es sei noch gar keine Entscheidung gefallen.
Bis Anfang 2009 kann Infratil seine 90 Prozent Beteiligung an der Flughafen Lübeck GmbH zurück geben. Die Stadt müsste dann den Kaufpreis und getätigte Investitionen in Höhe von 23 Millionen Euro erstatten. Der Grund: Die Stadt hat dem Investor 1,2 Millionen Fluggäste im Jahr 2008 versprochen. Tatsächlich nutzten nur etwa halb so viele den Airport.
Entgegen der Meinung der Stadt hat sich Infratil noch nicht entschieden, ob die Firma aus dem Lübecker Flughafen ausscheidet. Man sei in Diskussion mit der Stadt Lübeck, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Es bestehe Beratungsbedarf, weil die Rückgabefrist ablaufe. Daraus kann wohl geschlossen werden, dass der neuseeländische Investor eine weitere Verlängerung der Rücktrittsoption erreichen möchte. Die Zeitung "New Zealand Herald" zitiert einen Infratil-Sprecher mit der Aussage, dass man erst nächste Woche mit einem Abschluss der Gespräche rechnet. Erst dann sei mit einer Entscheidung zu rechnen. Die überraschende Meldung der Lübecker Politiker von vergangener Woche sei ein "Kommunikations-Problem".
Für den Dezember 2008 meldet Infratil eine positive Entwicklung der Fluggastzahlen in Lübeck. Sie seien gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent auf 43.079 gestiegen. Dies sei vor allem der Linien nach Dublin und Hahn zu verdanken. Im gesamten Finanzjahr habe es aber ein Minus von neun Prozent gegeben.
http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=49976