Nach zwei gescheiterten Versuchen soll der Flugplatz Drewitz (Spree-Neiße) nun im dritten Anlauf verkauft werden. Auf eine europaweite Ausschreibung der Kreisverwaltung hätten sich mehrere mögliche Interessenten gemeldet, sagte der amtierende Wirtschaftsdezernent Karsten Billing am Donnerstag in Forst (Lausitz). Außer dem Flugplatz würden auch Investitions-Möglichkeiten auf dem angrenzenden Gelände angeboten. Interessierte Unternehmen könnten nun die Unterlagen der Betreibergesellschaft einsehen und bis Februar Angebote unterbreiten.
Vor einem Jahr hatte sich ein vorgesehener Investor, die Stührenberg Holding aus Detmold (Nordrhein-Westfalen), vom geplanten Kauf des Regionalflughafens Drewitz zurückgezogen. Das Unternehmen ließ zwei Zahlungsfristen für den Kaufpreis von zwei Millionen Euro verstreichen. Es wollte den Flugplatz für 68 Millionen Euro zu einem Wartungs- und Reparaturstandort für große Passagiermaschinen ausbauen. Nach Berichten über den wegen Betruges verurteilten Projektentwickler Friedhelm Brandhorst zog es sich aber aus dem Vorhaben zurück.
Im Frühjahr 2007 platzte nach jahrelangen Verhandlungen der Verkauf des Flugplatzes an Investoren aus Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania. Diese wollten in Drewitz für 35 Millionen Euro ein internationales Logistikzentrum errichten, doch sie erfüllten ihre Zahlungsverpflichtungen nicht. Der Flugplatz ist weiterhin im Besitz der fünf kommunalen Gesellschafter. Diese müssen jährlich Betriebskostenzuschüsse von 460 000 Euro zahlen.
Märkische Oberzeitung