Dortmunds Flughafen soll wachsen
Dortmund - Der Regionalflughafen Dortmund will kräftig wachsen. Am Mittwoch vorgestellte Pläne sehen eine Verlängerung der 2000 Meter langen Startbahn um 800 Meter vor, damit künftig auch größere Maschinen starten können. Die Betriebszeiten sollen um eine Stunde - bis 23 Uhr - ausgeweitet werden. Auch ein Ausbau des Terminals ist geplant. Der Flughafen soll außerdem künftig durch eine Schienenverbindung mit dem Bahnhof Holzwickede verbunden werden.
Der Aufsichtsrat des Flughafens habe die Pläne zur Kenntnis genommen, teilte der Airport mit. Der Flughafen rechnet nach eigenen Angaben im Jahr 2011 mit 2,5 bis 2,7 Millionen Passagieren. 2005 waren es noch gut 1,7 Millionen. Damit lag der Flughafen in NRW auf Platz drei hinter Düsseldorf (15,4 Millionen) und Köln/Bonn (9,4 Millionen). Eigentümerin des Flughafens ist die Stadt Dortmund.
Der Flughafen brauche eine andauernde Fortentwicklung seiner baulichen Anlagen, erklärte Flughafen-Geschäftsführer Manfred Kossack. "Wir stehen in der Verantwortung, frühzeitig über die Marktentwicklungen nachzudenken, um in einer verschärften Wettbewerbssituation nicht abgehängt zu werden", meinte er. Weil Genehmigungsverfahren und Realisierung von einzelnen Vorhaben mehr als zehn Jahre in Anspruch nehmen könnten, seien rechtzeitige Zukunftsplanungen zwingend für die Zukunftssicherung.
Die Betriebszeit soll künftig von 6 bis 23 Uhr dauern. Verspätete Maschinen sollen bis 24 Uhr landen dürfen. Am Morgen sollen in Ausnahmefällen Starts bereits ab 5 Uhr möglich sein. Die Verlängerung der Startbahn sei auch nötig, damit bestimmte Flugzeugtypen auch bei schlechtem Wetter voll beladen starten könnten, was derzeit nicht möglich sei. Für die Anbindung an den Schienenverkehr soll vor dem Terminal ein Bahnhof gebaut werden. Zum Investitionsvolumen und zu den möglichen Auswirkungen auf die Umwelt könne man derzeit noch keine Angaben machen, so Kossack.
Die benachbarte Stadt Unna wies die Pläne mit Schärfe zurück. Man werde mit allen ihr rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, jede nachteilige Veränderung für die Bevölkerung zu verhindern, hieß es in einer Stellungnahme. Dies betreffe die Aufhebung des Nachtflugverbotes, jede weitere Vergrößerung der Einrichtung und alle Maßnahmen, welche die Gesundheit der Wohnbevölkerung beeinträchtigten.
(dpa)
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