DHL-Pilot38 hat geschrieben:
Das wird sicherlich einige Flughäfen hart treffen, aber auch Leipzig und Dresden werden nicht ohne weiteres davonkommen
[...]
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Debatte um die beiden sächsichen Flughäfen wieder zum Leben erwacht, ob es sinnvoll ist, Flughäfen auf so engen Raum zu betreiben.
Dein Argument, dass es die Debatte um beide Flughäfen befeuern wird, sehe ich vor dem besagten Hintergrund nicht. Die neue Regelung betrifft zunächst weder LEJ noch DRS. Die Verluste (auch hier muss man nochmal darauf hinweisen, dass die Verluste nur aus den Abschreibungen entstehen und das operative Geschäft kostendeckend ist) beider Flughäfen werden von der Holding übernommen. Diese wiederum erhält jedoch keine Betriebskostenzuschüsse von den Eigentümern, so dass also die EU-Vorgabe hier nicht greift. (Da ist die Situation in Erfurt oder Rostock eine ganz andere!!!)
Was den Teil der Investitionszuschüsse angeht, ist davon auszugehen, dass der Großteil der Investitionen durch ist. Vielleicht kommen in Leipzig noch ein paar Erschließungen etc. hinzu. Das sind aber Dinge die der Flughafen wahrscheinlich ohnehin aus dem laufenden Geschäft bezahlen wird. Selbst wenn, wären dann ja immerhin noch 50% Zuschüsse möglich. In Dresden dürfte vermutlich sowieso nichts mehr investiert werden.
Das noch anhängige Verfahren bei der EU ist von der neuen Regelung ohnehin ausgenommen.
Die Frage danach, ob sich der Freistaat Sachsen zwei Flughäfen leisten muss, ist politisch vor vielen Jahren entschieden worden. Auch wenn sie heute nicht glücklich erscheint, ist es nun wie sie ist. Angesichts dessen, dass das operative Geschäft kostendeckend ist, wird es Aufgabe für die Zukunft sein, dies weiter so zu gestalten, so dass mit zunehmender Abnahme der Abschreibungsquote der Verluste gegen Null gehen werden und das Geschäft stabil bleibt.
Das dabei der Anspruch oder die Wahrnehmung der Spotter/Flughafenanhänger hier wie dort hinsichtlich "notwendiger" Flugziele bzw. Flüge/Fluggesellschaften eine andere sein kann, als die Realität hergibt, liegt dann nur an der jeweiligen Eitelkeit. Wichtig ist aber, dass es sich am Ende in der Gesamtheit rechnet.