Vom Wüstenstaat direkt in den Schneesturm
Besuch in Hamburg: Der Herrscher von Dubai und Chef der Emirates Airlines weiht tägliche Direktverbindung ein
Roter Teppich zum Scheich-Besuch: Anläßlich der neuen Linienflüge von Dubai nach Hamburg ist der Gründer der Fluggesellschaft Emirates am Sonntag zu einem Besuch in der Hansestadt eingetroffen. Scheich Ahmed bin Said al-Maktum, Mitglied der Herrscherfamilie der Vereinigten Arabischen Emirate, wurde am verschneiten Flughafen Fuhlsbüttel mit Blasmusik empfangen. "Wir sind überzeugt, daß der neue Service für noch mehr Urlauber und Geschäftsreisende ein Anreiz ist, das Emirat zu besuchen", sagte al-Maktum.
Bis Mitternacht hatte das Protokoll getagt, um die minutiöse Planung für den Besuchsablauf zu überprüfen. Am Nachmittag trug sich der Scheich im Rathaus ins Goldene Buch der Hansestadt ein. Die Direktverbindung zur "internationalen Drehscheibe Dubai" sei für die Hansestadt von großer Bedeutung, betonte Bürgermeister Ole von Beust. "Das ist ökonomisch, aber auch für den Tourismus wichtig." Der Bürgermeister lobte außerdem das Engagement der Fluggesellschaft als Sportsponsor. Emirates ist offizieller Partner für Deutschland bei der Fußball- Weltmeisterschaft 2006. Am Montag abend nimmt der Scheich an einer Gala in der Handelskammer teil, zu der rund 400 handverlesene Gäste geladen sind. Begleitet wurde der Gast aus Dubai von Wirtschaftssenator Gunnar Uldall, der am Freitag mit einer Delegation von Wirtschaftsvertretern nach Dubai geflogen war. Zu seiner Begleitung gehörten unter anderen Karl-Joachim Dreyer, Präses der Handelskammer, und Haspa-Chef sowie HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters.
In Dubai wurde auch ein "Letter of Intent" (eine Absichtserklärung) unterzeichnet zwischen den Handelskammern von Dubai und Hamburg. Danach wird die Hamburg School of Business Administration (HSBA), die erste private, von der Wirtschaft getragene und finanzierte Hochschule in Deutschland mit einem ausschließlich dualen Studienangebot, künftig eng mit dem Dubai University College (DUC) zusammenarbeiten. In einem ersten und zweiten Schritt ist der Austausch von Dozenten und Studenten geplant, später sollen Prüfungen gegenseitig anerkannt werden.
Die 1985 gegründete Airline Emirates, die zu den 20 größten der Welt gehört, bedient die neue Strecke täglich seit 1. März. Die Emirates-Flotte soll von heute 88 auf über 150 Flugzeuge im Jahr 2012 wachsen. Dazu gehören mindestens 45 des neuen Großraumflugzeugs Airbus A380, das in Hamburg seine Innenausstattung bekommt.
http://www.welt.de/data/2006/03/06/855756.html