Flammeninferno: Panik auf Istanbuler Flughafen
Ein spektakulärer Großbrand hat am Mittwoch den Frachtbereich des Istanbuler Flughafens in Flammen aufgehen lassen. Ein großer Teil des Gebäudes, in dem die Lager wichtiger Frachtunternehmen untergebracht waren, stürzte ein. Schwarzer Rauch stieg hunderte Meter weit auf, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Nach bisherigen offiziellen Angaben erlitten drei Menschen Rauchvergiftungen. Das teilte der stellvertretende Gouverneur Fikret Kasapoglu mit. Der Brand sei durch Schweißarbeiten ausgelöst worden, berichtete der Fernsehsender CNN-Türk unter Berufung auf einen anderen stellvertretenden Gouverneur, Vedat Muftuoglu. Hinweise auf einen Terroranschlag oder Sabotage gebe es nicht, sagte Muftuoglu.
Feuer wird allmählich unter Kontrolle gebracht
Tausende Menschen auf dem Flughafen brachten sich in Sicherheit, auch zahlreiche Frachtarbeiter rannten in Panik aus dem Gebäude. «Eine große schwarze Wolke kam, sie roch nach brennenden Kabeln, und das Dach fing zu brennen an», sagte der Arbeiter Omar Toplar. Eine Explosion habe es nicht gegeben.
Die Flughafenbehörde erklärte, der Brand werde allmählich unter Kontrolle gebracht. Die Flugsicherheit sei nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Es seien Vorkehrungen getroffen worden, um ein Übergreifen der Flammen auf die Passagierterminals zu verhindern.
Der private Fernsehsender NTV berichtete, der Brand sei in einem Bereich mit Treibstofflagern ausgebrochen. Flughafendirektor Irfan Balta sagte, Flugzeuge seien aus der Gefahrenzone gebracht worden. Nach Angaben von Gouverneur Muammer Güler hat das Feuer einen hohen Sachschaden verursacht.
Nahe gelegene Gebäude und ein Flughafenhotel wurden evakuiert. Starke Winde hatten die Flammen in Richtung eines Passagierterminals getrieben. Viele Menschen flohen in Panik vor den Flammen und dem Rauch.
Mit Gabelstaplern wurden Autos weggeräumt, die den Rettungskräften im Wege stehen. Per Flugzeug wird Wasser auf das brennende Terminal abgeworfen. Am Boden fahren Löschfahrzeuge möglichst nah an die Gebäude heran, um das Feuer zu bekämpfen.
Die Feuerwehren am Unglücksort werden von einem Löschflugzeug unterstützt.
In Istanbul weht heute ein kräftiger Wind, der den dunklen Rauch weit über die Stadt getragen hat.
Der Flugverkehr war vorübergehend unterbrochen. Vizegouverneur Kaspaoglu sagte, der Flugbetrieb laufe weiter, allerdings gebe es Verspätungen. Der Frachtverkehr könne jedoch stärker beeinträchtigt werden.
Wie ein Flughafensprecher einem Fernsehsender sagte, liegt der Brandort weit entfernt von den Start- und Landebahnen. Deshalb könne der Passagierbetrieb weiter gehen.
Lufthansa und Turkish Airlines gaben an, ihre Flüge seien nicht beeinträchtigt. (N24.de, AP, dpa)
http://www.n24.de/boulevard/nus/index.php/a2006052415021963522