Gutachten: Flugverkehr auf neuer Landebahn durch Vögel gefährdet
6.3.2006, Groß-Gerau/Mainz (ddp-hes). Auf Probleme beim geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens weist ein neues Gutachten der Initiative «Zukunft Rhein-Main» (ZRM) hin. Die Expertise eines Vogelkundlers kommt zu dem Fazit, dass beim Anflug auf die favorisierte Nordwest-Variante für die vorgesehene neue Landebahn ein erhebliches Risiko für Flugzeug-Insassen und die Bewohner in der Umgebung durch Vogelschlag besteht.
Die landenden Maschinen würden den Main laut dem Gutachten des Ornithologen Bernd Petri bei Stromkilometer 14,4 in einer Höhe von rund 120 Metern überqueren. Das ist nach Petris Beobachtungen eine Stelle, an der sich vor allem Möwen in großen Schwärmen aufhalten, die zwischen 40 und 300 Metern hoch fliegen - und damit im gleichen Luftraum wie die anfliegenden Jets. Fliegen Vögel in die Triebwerke von Flugzeugen, kann dies nach Expertenansicht die Maschine in ernsthafte Turbulenzen bringen.
Bislang überqueren die Flugzeuge den Main nach Petris Angaben in rund 500 Meter Höhe - somit bestehe keine Vogelschlaggefahr. Zudem flögen die Maschinen momentan im Landeanflug über Waldflächen statt über offene oder Wasserflächen hinweg, um Vogelschlag-Risiko auszuschließen. Werde die Nordwest-Landebahn gebaut, erhöhe sich das Flugsicherheitsrisiko signifikant.
In der Initiative ZRM sind mehrere hessische und rheinland-pfälzische Kommunen im Flughafen-Umland zusammengeschlossen, die dem Ausbau des größten deutschen Airports kritisch gegenüberstehen
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