Nürnberger Flughafen erhält ein „sehr gut“
„Jugend forscht“-Projekt: Zubringer-Image überwunden — Passagiere überaus zufrieden
Wird der Nürnberger Flughafen seinem Ruf als „bester Regionalflughafen Deutschlands“ und als „Touristikdrehkreuz“ gerecht? Das hat Sebastian Oyntzen (18) aus Tuchenbach in einem „Jugend forscht“- Projekt überprüft.
„Die Luftfahrt ist meine große Leidenschaft. Schon oft bin ich vom Nürnberger Flughafen gestartet“, sagt Sebastian Oyntzen.
Zum dritten Mal hat der 18-Jährige, der am Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Langenzenn kurz vor seinen Abiturprüfungen steht, bei „Jugend forscht“ mitgemacht. Diesmal mit dem Projekt „Airport Nürnberg — Der beste Regionalflughafen Deutschlands und Touristikdrehkreuz“.
Anhand des Winterflugplans 2005/06 und einer Passagierbefragung von 200 Personen ging Oyntzen der Frage nach, ob der Nürnberger Flughafen das Etikett „bester Regionalflughafen Deutschlands“ tatsächlich zu Recht trägt.
Zumindest die Nürnberger selbst scheinen sich diesbezüglich einig zu sein. Über 120 der befragten Passagiere kamen aus der Region. Das Angebot „unseres Flughafens muss man doch nutzen“, sie seien „überaus zufrieden“. Das „sehr gut“ wurde in der Auswertung der 200 Fragebögen bestätigt. Parkmöglichkeiten, Länge der Laufwege, Ausschilderung, Sauberkeit, gastronomische Einrichtungen und Freundlichkeit des Personals — alle Aspekte wurden mit den Noten sehr gut bis gut bewertet. Überraschend: Der Check-In-Vorgang schnitt am besten ab. Während die meisten Urlauber oft über viel zu lange Wartezeiten am Check-In-Schalter klagen, lobten die Fluggäste an Nürnberg, dass sie ihr Gepäck schnell aufgeben konnten und es auch zu Stoßzeiten keine langen Warteschlangen gibt.
Im weltweiten Vergleich kann der „Franken Airport“ also durchaus mithalten. „Zur weltweiten Topklasse“ zählt ihn ein italienischer Fluggast. „Ich sehe ihn als einen repräsentativen Regionalflughafen für den Großraum Nürnberg“, lautet das Fazit von Sebastian Oyntzen.
47 Zielorte
Positiv fiel auch die Auswertung des Winterflugplans aus. Es zeigte sich, dass von Nürnberg ausgehend insgesamt 47 Zielorte, darunter vorwiegend Städte im europäischen Ausland, angeflogen werden. Über 120 Personen nutzen die Angebote aus privaten Gründen und starten von Nürnberg direkt in Europas sonnigen Süden.
Das Direktangebot sei also ausreichend, dafür spreche auch die geringe Anzahl von nur 61 Zubringerflügen, sagt Oyntzen. Daher seine Schlussfolgerung: Das Image als Zubringerflughafen ist längst überwunden. Nürnberg ist ein Touristikdrehkreuz. Und außerdem: bester Regionalflughafen Deutschlands.
Für eine Auszeichnung hat es in diesem Jahr zwar nicht gereicht, aber der 18-Jährige lässt sich dennoch nicht entmutigen. „Ich kann mir gut vorstellen, nächstes Jahr beim Regionalwettbewerb in Bremen wieder mitzumachen.“ Bremen? Dort will Oyntzen nach dem Abitur ein Studium im Bereich der Luftfahrt aufnehmen. Sein Berufswunsch: Ganz klar, Pilot bei der Lufthansa natürlich.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=470271&kat=10