Konsortium mit Fraport-Beteiligung übernimmt Flughafen Delhi
Neu Delhi (dpa) - Ein deutsch-indisches Konsortium unter Beteiligung des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport AG wird künftig den Flughafen der indischen Hauptstadt Neu Delhi betreiben und entwickeln.
Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten Vertreter der indischen Zivilluftfahrtbehörde AAI und der am Konsortium beteiligten Unternehmen. Das vom indischen Energiekonzern GMR angeführte Konsortium hatte sich bei der Ausschreibung um die Privatisierung des Flughafens gegen mehrere Mitbewerber, darunter eine Gruppe mit Beteiligung des Münchner Flughafens, durchgesetzt. Fraport hält in dem Konsortium einen Anteil von zehn Prozent, wird aber mit seinem Know-how für den operativen Betrieb des Flughafens zuständig sein. Insgesamt übernimmt der Unternehmensverband 74 Prozent der Anteile am derzeit zweitgrößten indischen Flughafen, die AAI behält die restlichen 26 Prozent.
Zugleich wurde ein ähnliches Abkommen für den Flughafen der Wirtschaftsmetropole Bombay unterzeichnet, den künftig das südafrikanisch-indische Konsortium GVK-South African Airports betreiben wird. Die beiden Konsortien sollen die veralteten Flughäfen ausbauen und dann 30 Jahre lang betreiben, mit der Option einer Verlängerung um weitere 30 Jahre. Die Gesamtinvestitionen in die beiden wichtigsten Flughäfen des Landes sollen umgerechnet rund eine Milliarde Euro betragen. Fraport will sich daran mit rund 30 Millionen Euro beteiligen. Wie die indische Wirtschaft wächst auch der Luftverkehr seit Jahren stark an.
Im vergangenen Geschäftsjahr kam der Airport Delhi auf über 13 Millionen Fluggäste. GMR-Fraport hatte im Ausschreibungsverfahren eingewilligt, 45,99 Prozent der Erlöse aus dem Betrieb des Flughafens an den Staat abzutreten. Bei GVK-South African Airports sind dies 38,7 Prozent. Unterlegene Bieter hatten gegen die Vergabe an die beiden Konsortien protestiert, konnten aber ihre Einwände vor Gericht nicht geltend machen. Auch Streiks und Proteste von Teilen der Belegschaft nach Bekanntgabe der Privatisierungsentscheidungen Ende Januar blieben letztlich für die Vertragsabschlüsse folgenlos.
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