Aus der Westdeutschen Zeitung:
DÜSSELDORF
Flughafen kassiert Slots wieder ein
OVG-Beschluss wird im Winterflugplan umgesetzt.
Düsseldorf. Ein in Deutschland wohl einmaliger Vorgang: Der Flughafen Düsseldorf wird an Airlines bereits vergebene Landerechte wieder einkassieren müssen. Grund ist der Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes Münster, den Sofortvollzug der neuen Betriebsgenehmigung teilweise auszusetzen.
Wie die WZ berichtete, dürfen am Flughafen im kommenden Winterflugplan dieses Jahr nur 15 statt der ursprünglich erlaubten 36 Landungen durchgeführt werden. Nach Auskunft von Flughafenchef Christoph Blume sind jedoch bereits etwa 30 so genannte Slots vergeben worden, sogar der Ticketverkauf läuft schon für diese Flüge.
"Das wird schwierig, auch wenn die Slots nur unter Vorbehalt vergeben worden sind", erklärte Blume gestern. Im August soll ein Sonderkoordinierungskreis zusammenkommen und die Rückgabe der Slots verhandeln. Laut Blume sind besonders Air Berlin, Lufthansa und die LTU davon betroffen.
"Das ist ein Rückschlag, wenn auch hoffentlich nicht endgültig", sagt der neue Flughafenchef. Blume hofft, dass der Airport im Hauptsache-Verfahren noch vor dem nächsten Winterflugplan vor dem OVG gewinnen wird.
Auch für die Lufthansa bedeutet dieses Verfahren, dass die gesteckten Ziele zumindest stark behindert werden. Sprecher Frank Püttmann: "Das ist sehr bedauerlich. Wir haben aufgrund der neuen Genehmigung drei zusätzliche Flugzeuge in Düsseldorf stationiert."
Laut Püttmann ist etwa der neue Direktflug Düsseldorf-Marseille durch die Genehmigung möglich geworden. Dieser Flug landet abends um 22.30 Uhr in Düsseldorf, also in der kritischen Zeit. "Wir können unsere Flugzeuge auch woanders einsetzen", erklärte Püttmann und stellt fest: "Für den Wirtschaftsraum Düsseldorf ist das dramatisch."
Sollten bereits gebuchte Flüge gestrichen werden, werde die Lufthansa die Passagiere umbuchen. "Die fliegen dann halt Düsseldorf-Frankfurt-Marseille, das ist kein Beinbruch." Marco Dadomo, Sprecher der LTU, wartet erst einmal ab, was konkret auf sein Unternehmen zukommt: "Wir müssen jetzt schauen, was das für Auswirkungen hat."
Laut Dadomo könne man natürlich auch auf anderen Flughäfen in NRW landen und starten. Er machte aber auch klar, dass es für solche Überlegungen noch keine konkreten Planungen gebe. Zumal nicht einmal sicher sei, ob so etwas notwendig werden könnte.
25.07.06
Von Robert Maus
Schon ne krasse Sache.
Hoffe "unsere" HLX-Slots "überleben".