Spairliners landet in Hamburg
Lufthansa und Air France gründen A380-Service-Firma
HAMBURG/PARIS Bei Airbus und der Konzernmutter EADS gibts dicke Luft zwischen Deutschen und Franzosen - anders bei der Lufthansa Technik (Hamburg) und Air France Industries (Paris): Die beiden Technikkonzerne, die verfeindeten Luftfahrtallianzen angehören, gründen ein Joint-Venture. Die "Spairliners GmbH" soll die A380-Airlines weltweit mit Ersatzteilen versorgen.
Hauptkunden sind zunächst die Lufthansa selbst und Air France/KLM, die zusammen 25 Riesenairbusse bestellt haben. Das Bündnis zielt auch auf die Wartung und Ersatzteilversorgung der A380-Flotten anderer großer Airlines ab.
Nach dem Vertrag bekommt Hamburg nur den Firmensitz mit sieben Arbeitsplätzen. Der dicke Brocken, das Ersatzteillager mit etlichen Jobs, geht nach Paris-Orly. Allerdings profitiert die LHT später von Reparaturaufträgen für kaputte A380-Teile, die auf Hamburg und Paris verteilt werden. Ungewöhnlich ist das Bündnis allemal: Lufthansa/Swiss sind führend in der "Star Alliance", Air France/KLM im konkurrierenden "Skyteam".
Und am Himmel bewegt sich noch mehr: Künftig könnte es enger im Luftraum rund um Hamburg werden. Auf dem Militärflugplatz Jagel bei Schleswig sollen ab 2008 Charterflugzeuge starten. Die Genehmigungen seien unter Dach und Fach, teilte Projektplaner Günter Blankenagel von der "Airgate GmbH" mit. In Jagel sitzt das Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann". Der Flugplatz ist mit 640 Hektar 25 Prozent größer als Fuhlsbüttel und will 400000 Passagiere pro Jahr ohne öffentliche Zuschüsse erreichen.
Die Regierung Carstensen verfolgt mit dem Flughafen Kiel-Holtenau ein weiteres Konkurrenzprojekt zu Hamburg. Jagel wäre nach Rostock-Laage der zweite Flugplatz im Norden, der militärisch und zivil genutzt wird. Außerdem soll der Flughafen Lübeck-Blankensee mit dem Einstieg neuseeländischer Investoren für den irischen Billig-Flieger Ryanair beträchtlich ausgebaut und aufgerüstet werden.
http://www.mopo.de/nachrichten/101_politik_81585.html