AIRPORTBILDER

Hamburg fördert Luftfahrt mit 23,5 Millionen Euro



Mit der Zukunftsinvestition für den weltweit drittgrößten Standort sollen bis 2010 weitere 4000 Arbeitsplätze geschaffen werden



von Sebastian Flohr



Der Senat setzt weiter auf den Luftfahrtstandort Hamburg. Wirtschafts- und Arbeitssenator Gunnar Uldall (CDU) hat gestern bekanntgegeben, daß für den weiteren Ausbau des Luftfahrtstandortes Hamburg / Norddeutschland Fördermittel in Höhe von insgesamt 23,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden: "Durch dieses Investitionsprogramm halte ich 4000 neue Arbeitsplätze in dieser Branche bis 2010 für ein anspruchsvolles, aber realistisches Ziel", so der Wirtschaftssenator. Mit allein über 10 000 Beschäftigten bei Lufthansa Technik Fuhlsbüttel und rund 11 000 Airbus-Mitarbeitern in Finkenwerder ist Hamburg bereits jetzt neben Toulouse und Seattle der weltweit drittgrößte Standort der zivilen Luftfahrtindustrie.



"In den letzten fünf Jahren sind mehr als 6300 Arbeitsplätze in diesem Industriezweig entstanden, maßgeblich durch die Produktion des A380 in Hamburg", so Uldall. Bis zu 40 Prozent der Fördermittel seien daher für Airbus eingeplant. Der größte Anteil des Geldes soll jedoch mittelständischen Unternehmen zugute kommen. Der größte Fördermittelanteil von 16,4 Millionen Euro wird besonders in Forschung und Entwicklung fließen.



Hier soll das Geld in Projekte wie zum Beispiel die Entwicklung neuer Monatageverfahren, Einsatz neuer Werkstoffe, Lärmreduzierung, oder Gewichtseinsparungen in der Flugzeugkabinenausstattung gesteckt werden.



Vor allem die Erforschung neuer Komponenten für die Flugzeuginnenausstattung gelte es zu fördern, so Uldall. Diese würde heute hauptsächlich darüber entscheiden, welcher Flugzeugtyp letztendlich gekauft werde oder nicht. Auch Kooperationsprojekte zur Übertragung von Forschungswissen aus einer Industriebranche in die andere wird mit 2,3 Millionen Euro vom Senat der Hansestadt gefördert. Ziel ist es, eine Vernetzung der Luftfahrtbranche mit Bahn, Bus und Schiffsbauindustrie zu erreichen. Darüber hinaus wird der Aufbau eines Forschungsnetzwerks aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen angedacht, um länderübergreifend die Region Norddeutschland als Luftfahrtstandort weiter zu entwickeln. "Wenn wir die Beschäftigungspotentiale aus dem prognostizierten Wachstum des weltweiten Luftverkehrs für Hamburg ausschöpfen wollen, müssen wir auch in Zukunft weiter in diese Branche investieren, und das heißt vor allem in die Sicherung und den Ausbau des technologischen Vorsprungs", sagte Uldall.



Besonders die Nachfrage der Unternehmen nach qualifizierten Fachkräften könne man kaum noch nachkommen. Deshalb müsse man auch hier Investitionen vornehmen. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Beschäftigte sollen unterstützt werden sowie luftfahrtspezifische Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote für Beschäftigte auch aus anderen Branchen geschaffen werden.



Nicht nur an der Universität soll für technische Berufe geworben werden, sondern auch in Schulen. Schüler sollen sich in Schülerlaboren für Naturwissenschaft und Technik begeistern. Damit soll einem Mangel an Fachkräften gegengesteuert werden.



Quelle: http://www.welt.de/data/2005/10/01/783162.html