Immer mehr Billigflieger peilen den Münchner Flughafen an
Wenn es um den Münchner Flughafen geht, wird selbst der irische Haudrauf Michael O'Leary zahm. Er könne sich hier durchaus ein Engagement seiner Ryanair vorstellen, flirtete er und bekam prompt eine Abfuhr. So lange die Iren keine Landeentgelte zahlen, laufe gar nichts, ließ die Flughafen München GmbH (FMG) kühl verlautbaren. Doch auch ohne die Iren läuft das Geschäft mit Billig-Flügen in München glänzend.
Der Moos-Flughafen ist nach Köln/Bonn und Berlin bereits der drittgrößte Low-Cost-Airport Deutschlands. Auch ohne spezielle Gebühren für noch speziellere Fluggesellschaften verzeichnete die FMG bei den Billig-Linien einen Passagierzuwachs von über 30 Prozent. Dabei scheint es, als würde dieses boomende Geschäft im Vorbeigehen mitgenommen, so sehr betonen die Münchner ihre Hauptaufgabe, den Ausbau der Drehscheibe für die Deutsche Lufthansa und ihre Allianzen, so FMG-Sprecher Ingo Anspach.
Jeder Achte fliegt von München aus "billig"
"Nicht prägend für die Verkehrsfunktion und Identität unseres Flughafens", nennt deshalb FMG-Chef Michael Kerkloh das Billigflieger-Segment. Dennoch: Dieser Bereich war der Wachstumstreiber des vergangenen Jahres. Inzwischen fliegt jeder Achte in München mit einem der zahlreichen Billig-Anbieter.
Irgendwann, so sagen Luftfahrt-Experten schon seit Jahren, werden sich drei oder vier Anbieter den gesamten Markt teilen. Derzeit ist das Kommen am Flughafen noch größer als das Gehen. Klar könnte man die Attraktivität mit den Kapazitäten erklären, die im Terminal 1 dank des Umzuges von Lufthansa in das neue Abfertigungsgebäude geschaffen worden sind, sagt Anspach. Aber das sei nur die halbe Wahrheit. "Es liegt einfach an der Destination München." Es bringe den Fluggesellschaften nichts, wenn sie nur Wiese mit Wiese verbinden, spöttelte Anspach. Die Bayern-Metropole lockt.
Condor zum Beispiel will der eigenen Mutter Lufthansa in München Konkurrenz machen. Die Zentrale in Oberursel hat es zwar noch nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert, dass der Ferienflieger ab April acht europäische Großstädte zum Einstiegspreis ab 29 Euro anbietet. Neben Barcelona, das bereits jetzt im Programm ist, könnten dies u.a. Rom, Brüssel, Prag oder Istanbul sein.
Welche Billigflugverbindungen von München aus bereits bestehen, zeigt die folgende Tabelle:
BILLIGFLÜGE AB MÜNCHEN
Air Berlin u.a. Nürnberg, Leipzig, Münster und zahlreiche Ziele in Spanien ab 49 Euro (1)
www.airberlin.de
01805 / 73 78 00
dba Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Florenz, Hamburg, Hannover, Köln, Moskau, Münster, Nizza, Paris, Rom Bis Mitte Februar ab 40 Euro, danach ab 50 Euro (1)
www.flydba.com
01805 / 35 93 22
Germanwings Köln, Berlin, Hamburg ab 19 Euro (1)
www.germanwings.de
01805 / 95 58 55
Hapag Lloyd Express Bari, Cagliari, Neapel, Olbia, Palermo, Rijeka, Venedig ab 19,99 Euro (1)
www.hlx.com
01805 / 09 35 09
Flynordic Stockholm ohne
www.flynordic.com
keine deutsche Hotline
Intersky Elba (ab 8. April 2006) ab 29 Euro (1)
www.intersky.biz
0043 / 55 74 / 4 88 00 46
Aer Lingus Cork, Dublin ab 24 Euro (1)
www.aerlingus.com
01805 / 97 59 00
Blu Express Rom 9,99 (2)
www.blu-express.com
0039 / 06 60 21 45 77
Germania Express Moskau 99 Euro (1)
www.gexx.de
01805 / 73 71 00
Sterling Kopenhagen ohne
www.sterlingticket.com
keine deutsche Hotline
Easy Jet London-Stansted ab 18,99 Euro (1)
www.easyjet.de
01805 / 65 43 21
(1) Inklusive Steuern und Gebühren
(2) Exklusive Steuern
www.ovb-online.de