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Brasiliens größte Fluglinie Varig steht vor dem Aus





Hochverschuldeter Lufthansa-Partner kann Treibstoff nicht mehr zahlen - Fußballfans bangen um Rückflug

von Hildegard Stausberg



Berlin - Die drohende Pleite von Lateinamerikas größter Fluggesellschaft Varig hat tausende brasilianische Fußballfans in Deutschland in Unruhe versetzt. Sie fürchten um ihren Rückflug. Schon in der vergangenen Woche sagte die hochverschuldete Airline mehr als die Hälfte ihrer Flüge ab.



In Brasilien hat Präsident Lula da Silva bereits angekündigt, die Fans gegebenenfalls mit Militärmaschinen in Deutschland abholen zu lassen. Punkten konnte er mit dem Versprechen nicht. Die brasilianische Presse spottete, daß ein Teil dieser "Schrottmaschinen" wohl nicht mal bis Deutschland kommen würden.





Ursprünglich hatte die Airline 80 Maschinen. Derzeit sind aber nur noch 20 Maschinen im Einsatz. Für den Rest fehlt schlichtweg das Geld für die Wartung. Hinzu kommt, daß Varig ein Teil der geleasten Maschinen wegen Zahlungsverzug zurückgeben mußte.





Brasiliens älteste Airline arbeitet schon seit Juni vergangenen Jahres unter Gläubigerschutz. Zuletzt konnte Varig nicht einmal mehr den Treibstoff für seine Maschinen bezahlen. Derzeit geht es darum, ob Brasiliens älteste Fluggesellschaft, die im Rahmen der Star Alliance auch mit der Lufthansa kooperiert, ganz oder in Teilen verkauft wird.





International Schlagzeilen macht die Fluglinie aber durch die Fußballweltmeisterschaft. Da sind zum einen die zahlreichen Fans, die Flüge gebucht haben. Zum anderen hat auch die Nationalmannschaft Varig als "offiziellen Carrier" gewählt, um nach Deutschland zu gelangen.





Die Krise bei Varig hatte sich vergangene Woche zugespitzt, als ein brasilianischer Richter das Kaufangebot, das eine Gruppe von Mitarbeitern der Varig bei einer gerichtlichen Versteigerung abgegeben hatte, ablehnte. Zur Begründung hieß es, daß die Bieter, die am 8. Juni als einzige eine Offerte gemacht hatten, den Kauf finanziell nicht stemmen könnten. Gefordert wird eine Anzahlung von 75 Mio. Dollar auf den gesamten Kaufpreis von 450 Mio. Dollar.





Allerdings gibt es noch eine Alternative. Dazu müßte die Belegschaft ein Angebot von VarigLog, der privatisierten Logistiksparte von Varig, akzeptieren. Diese bieten 485 Mio. Dollar und will den Flugbetrieb mit nur 30 Maschinen weiterführen. VarigLog war in diesem Jahr an ein vom Finanzinvestor Matlin Patterson geleitetes Konsortium verkauft worden. VarigLog hat bereits signalisiert, durch einen Sofortkredit in Höhe von 20 Mio. Dollar die Einstellung des Flugbetriebs zu verhindern. Bisher sträuben sich aber die Varig-Mitarbeiter gegen einen privaten Eigentümer für die Staatsgesellschaft. Hinzu kommt, daß laut Gesetz ausländische Investoren nicht mehr als 20 Prozent einer brasilianischen Fluglinie erwerben dürfen.



Die Welt

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Bankrotte brasilianische Fluglinie Varig von Konsortium aufgekauft



20.7.2006, Rio de Janeiro - Die bankrotte brasilianische Fluglinie Varig ist für einen Preis von 24 Millionen Dollar (19 Millionen Euro) an ein Konsortium von Investoren aus den USA und Brasilien verkauft worden. Dies gab der für die Versteigerung zuständige Kommissar, Carlos Alberto Barros, am Donnerstag in Rio de Janeiro bekannt. Die Käufer haben Investitionen von 485 Millionen Dollar zugesagt, um die größte Fluglinie Lateinamerikas vor dem Aus zu retten. Bei der Versteigerung war das Konsortium, zu dem der US-Investmentfonds Matlin Patterson gehört, der einzige Bieter.



Das Konsortium hatte bereits im vergangenen Jahr die ehemalige Logistiktochter VarigLog aufgekauft. Die 24 Millionen Dollar waren für die Versteigerung als Mindestpreis festgelegt worden. Sie waren von VarigLog schon in den vergangenen Wochen aufgebracht worden, um die Fluggesellschaft am Leben zu erhalten. Varig hatte im Juni vergangenen Jahres Konkurs angemeldet, um durch Gläubigerschutz die Pfändung von Flugzeugen zu verhindern. Seit Ende Juni fliegt die Linie nur noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Ziele an. Varig koopertiert innerhalb der Star Alliance unter anderem mit der Lufthansa.



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