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BeitragVerfasst: Mittwoch 24. Januar 2007, 23:22 
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Magere Bilanz in Blankensee: Mehr Linien, weniger Fluggäste





Lübeck - Nach fünf Jahren stetig wachsender Passagierzahlen muss der Airport Blankensee 2006 einen Rückschlag hinnehmen. Die Zahl der Fluggäste sank um 5,3 Prozent. Keine Panik, sagen die Verantwortlichen.



678 000 Passagiere wurden im vergangenen Jahr in Blankensee abgefertigt. 2005, im bisher besten Jahr des Regional-Airports, waren es 711 000. Trotz des Rückgangs um fünf Prozent bleibt Blankensee der drittgrößte Regionalflughafen in Deutschland - hinter Paderborn-Lippstadt und Karlsruhe. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden", kommentiert Flughafen-Geschäftsführer Matthias Seidenstücker die Entwicklung.



Von den 1,2 Millionen Passagieren, die sich der 90-prozentige Flughafen-Eigner Infratil bis 2008 vorgenommen hat, ist man jetzt ein Stück weiter entfernt. "Das ist bedauerlich, aber nicht dramatisch", sagt Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel (CDU): "Ich bin sicher, dass der Flughafen in diesem Jahr die Zahl der Passagiere erheblich steigern wird und auch die eine oder andere neue Linie dazukommt." Hans-Jochen Arndt, Sprecher der Industrie- und Handelskammer: "Die Zahlen bedeuten einen kleinen Abschwung. 2007 stehen durch die neue Linie nach Dublin und durch die ganz neue Linie nach Marseille die Zeichen deutlich auf Höhenflug." Nicolaus Lange, Vorsitzender des Fördervereins Check-In, spricht von einer "durchwachsenen Bilanz". Lange geht davon aus, dass die Fluggastzahlen nach einem Airport-Ausbau stark ansteigen werden. "Das könnte den großen Wurf geben."



Das erste Quartal des vergangenen Jahres hat Blankensee die Bilanz vermasselt. Im Januar brachen die Zahlen um 21,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein, im Februar gar um 38,3 Prozent und im März noch um 28,8 Prozent. In dieser Zeit wurden die Linien nach Mailand-Bergamo und Pisa von täglich auf vier Mal in der Woche reduziert. Zudem wurde der tägliche, dritte London-Flug gestrichen. Die Verbindung ins irische Shannon wurde sogar ganz aus dem Angebot genommen.



Schwierige Marktbedingungen nennt der Flughafen als Grund. Durch einen Streik beim Flugzeughersteller Boeing habe die Fluggesellschaft Ryanair, Hauptnutzer von Blankensee, nicht alle bestellten Maschinen geliefert bekommen und die vorhandenen Flieger auf den anderen Strecken konzentriert. Auf besser ausgelastete Strecken als in Lübeck. Anfang August 2006 wurde dann die Verbindung nach Glasgow-Prestwick eingestellt. Zudem stoppte die ungarische Billig-Airline Wizz Air die Linie nach Kattowitz, bevor eine Maschine abgehoben hatte.



Gleichwohl konnte Flughafen-Chef Seidenstücker auch Erfolge feiern. Mit Danzig, Dublin und Marseille sind drei neue Verbindungen im Angebot. Von Marseille erwartet Seidenstücker eine zehn- bis 15-prozentige Steigerung der Passagierzahlen.



Verglichen mit anderen Airports schneidet Lübeck gut ab. Auf dem Flughafen Kiel ist gar nichts los. "Der Fluglinien-Betrieb ist zurzeit eingestellt", verkündet die Internet-Seite. Tristesse herrscht auf mecklenburgischen Flughäfen. Laut "Schweriner Volkszeitung" brach die Zahl der Fluggäste um 15 Prozent ein.



Für Hans-Georg Weißkichel, Bürgermeister von Groß Grönau, zeigen die neuen Zahlen, dass "der Flughafen Blankensee keine Zukunft hat". Die Verantwortlichen sollten das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau umgehend stoppen, um nicht unnötig Geld auszugeben.



Von Kai Dordowsky, LN



Quelle: www.kn-online.de


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BeitragVerfasst: Freitag 26. Januar 2007, 09:28 
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Beiträge: 324
Der Fairness wegen: Es geht aber scheinbar auch anders.



<b>Flughafen Frankfurt-Hahn hat die operative Gewinnschwelle überschritten</b>



Erstmals positives Betriebsergebnis



Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH hat ihr Ziel erreicht und das Geschäftsjahr 2006 erstmals mit einem operativen Gewinn abgeschlossen. Das EBITDA (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen) lag mit 446.502 Euro über der schwarzen Null und konnte das Vorjahresergebnis um rund 2,9 Millionen Euro verbessern (2005: -2,4 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse konnten gegenüber 2005 um 6,6 Millionen (18 Prozent) auf 43,5 Millionen Euro gesteigert werden (36,9 Millionen Euro in 2005).



Die Geschäftsführung des Flughafens sieht sich in ihrer Strategie bestätigt. „Innerhalb von nur neun Jahren haben wir es in Hahn geschafft, das Unternehmen in die Gewinnzone zu führen“, so Jörg Schumacher, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. „Möglich war dieser Erfolg nur durch effiziente Betriebsprozesse und zielbewusste Kostenminimierung. Die Umsatzerlöse haben sich in den letzten vier Jahren, von 2002 zu 2006, verdreifacht. Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2009 ein positives Jahresergebnis, d.h. Überschuss, erwirtschaften werden.“



„Die höchsten Einnahmen sind natürlich im Bereich Luftfahrt zu verzeichnen: Mit über 23,1 Millionen Euro haben sie einen Anteil von über 53 Prozent an den Gesamterlösen“, berichtet Stefano Wulf, kaufmännischer Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. „Einer der größten Wachstumsfaktoren des Flughafens ist der Non-Aviation-Bereich – also Vermietung, Verpachtung und Parkierung. Hier sind die Einnahmen mit 20,3 Millionen Euro um fast 25 Prozent gestiegen und machen 46,8 Prozent der Gesamterlöse aus; 2005 waren es noch 44,2 Prozent.“



Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering bezeichnet Hahn als beispielhaftes Konversionsprojekt in Rheinland-Pfalz: „Er hat sich prächtig vom ehemaligen NATO-Militärflugplatz zum internationalen Verkehrsflughafen entwickelt und ist heute der am konsequentesten geführte Low-Cost-Flughafen in Deutschland“, so Minister Hering. „Über 3,7 Millionen Passagiere nutzten im Jahr 2006 den rheinland-pfälzischen Airport, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Luftfrachtumschlag lag mit über 123.000 Tonnen um 15 Prozent höher als 2005.“



Auch für das Jahr 2007 ist weiteres Wachstum geplant. In der Passage erwartet die Flughafengesellschaft rund 4,3 Millionen Passagiere, in der Fracht 133.000 Tonnen. Größter Anbieter im Passagierlinienverkehr ist der irische Low-Cost-Carrier Ryanair, der bereits die Stationierung weiterer Flugzeuge und die Einrichtung neuer Flugziele für das kommende Jahr angekündigt hat. Im Frachtverkehr verspricht sich die Flughafengesellschaft insbesondere durch die in diesem Frühjahr vorgesehene Inbetriebnahme der Startbahnverlängerung einen weiteren Auftrieb.



An der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH sind die Fraport AG mit 65 Prozent und die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz jeweils mit 17,5 Prozent beteiligt. Am Flughafenstandort sind etwa 2900 Mitarbeiter in 112 Unternehmen beschäftigt, davon rund 340 bei der Flughafengesellschaft selbst.



http://www.hahn-airport.de/default.aspx ... aid=509547


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BeitragVerfasst: Freitag 26. Januar 2007, 13:41 
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Beiträge: 1687
Wohnort: Leipzig-Südvorstadt
Hat ja auch lang genug gedauert in HHN. Mal ganz abgesehen von der Sonderstellung, die HHN einnimmt, so ist die Pressemitteilung wieder einmal ein passendes Beispiel dafür, wie schön ein Unternehmen aussehen kann, wenn man nur die richtigen Kennziffern auswählt. Zweifellos hat man in HHN ein gewisses Zwischenziel erreicht, was auch durchaus anerkennenswert ist. Aber der Jubel ist doch arg verfrüht.



Das EBITDA ist als Kennzahl des Unternehmenserfolges nur bedingt aussagekräftig. Insbesondere die Zinsen, wie auch die außerordentlichen Belastungen fließen hier nicht ein. Und gerade bei außerordentlichen Aufwendungen läßt sich wunderbar jonglieren. Das wird deutlich, wenn wir uns anschauen, wie das Gesamtergebnis aussieht. Das verbessert sich nur ganz unwesentlich von minus 15,94 Mio Euro auf minus 15,75 Mio Euro. Und das bei einem um 2,9 Mio Euro höheren EBITDA. Es muß also irgendwo danach was gewaltig ins Kontor gehauen haben. Höhere Abschreibungen? Ausserordentliche Aufwendungen (zum Thema jonglieren: die vielleicht als operative Aufwendungen ins EBITDA gehört hätten)? Leider wird das nicht weiter erläutert.



Geradezu krass finde ich die Aufteilung der Erlöse auf die Bereiche Luftfahrt und Non Aviation. Hier zeigt sich die Nachfragemacht von FR exemplarisch. Ein Glück, daß HHN als einigermaßen alternatives Standbein die Fracht hat. Den Rest der Passagierairlines neben FR kann man ja unter den Tisch fallen lassen.



strulem


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BeitragVerfasst: Freitag 26. Januar 2007, 19:25 
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Beiträge: 247
Ich kann @strulem nur zustimmen. Unabhängig des Für und Wider in Bezug auf LCC´s und der der ganzen Flughafendiskussion: Wenn ein Unternehmen den Ebitda für eine solche Schlagzeile nutzt/nutzen muss, gehen eigentlich von allein die Alarmglocken an. Und ein Blick in die Zahlen belegen dies. Hier ist die PM

Zudem sind Aussagen wie "...haben wir es geschafft, das Unternehmen in die Gewinnzone zu führen..." und/oder "...gehen davon aus, dass wir im Jahr 2009 ein positives Jahresergebnis, ..., erwirtschaften werden" sicherlich PR-wirksam, aber in sich widersprüchlich. In Wiki wird der Ebitda recht gut und populärwissenschaftlich beschrieben. Zudem ist die Malik-Kolumne(link ganz unten unter [3]) zu diesem Thema recht lesenswert.



Nein, das ist keine Erfolgsmeldung, sondern das betriebswirtschaftliche Pfeiffen im Walde ....



Tim


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