Zwischen den deutschen Fluggesellschaften kündigt sich nach der Übernahme der LTU durch Air Berlin die nächste Runde im Wettbewerb um Marktanteile im Interkontinentalgeschäft an. Dabei besetzt Düsseldorf mit einem Einzugsgebiet von 18 Millionen Einwohnern eine wichtige Schlüsselposition.
Die Lufthansa stationiert ab Mai am drittgrößten deutschen Flughafen drei der sieben neu angeschafften Großraum-Flugzeuge vom Typs Airbus A 340 für die Ziele New York, Chikago und Toronto. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Air Berlin die Verkehrsrechte für ihre LTU-Langstreckenflotte in Peking, Shanghai und Neu Delhi erworben hat.
„Düsseldorf ist sehr wichtig für Lufthansa. Wir wachsen hier erfolgreich und möchten auch in Zukunft das Angebot für unsere Kunden in Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen”, sagte Lufthansa-Bereichsvorstand Karl Ulrich Garnadt. Aktuell fliegt die Kranichlinie von Düsseldorf mehr als 50 Ziele an.
Nachfrage war zu groß
Die neuen Langstreckenjets können in ihren First-, Business- und Economy-Klassen 221 Fluggäste aufnehmen. Sie sollen auf den USA-Strecken die seit 2002 eingesetzten Business-Maschinen mit 48 Plätzen ersetzen.
Die Lufthansa reagiert auf der Nordatlantik-Strecke nicht nur auf den stärker gewordenen Konkurrenzdruck von LTU, Delta und Northwest Airlines, sondern entspricht damit auch den Forderungen von NRW-Unternehmen nach mehr Flugzeugkapazitäten in die Wirtschaftszentren der USA.
Die Nachfrage der Geschäftsreisenden war zuletzt so groß, dass die Airline Passagiere aus Düsseldorf nicht mehr in ihren kleinen und teuren Business-Jets aufnehmen konnte, sondern sie regelmäßig über Frankfurt und München umleiten musste.
Die A340-Langstrecken-Maschinen, die nach einer Faustregel jeweils 150 neue Arbeitsplätze am Standort nach sich ziehen, wären in weiterer Zukunft auch in der Lage, neue Ziele in Südafrika oder in Asien nonstop anzusteuern. Lufthansa-Vorstand Garnadt bestätigte gegenüber unserer Zeitung solche Überlegungen als „Option”.
Der Düsseldorfer Flughafenchef Christoph Blume sieht in der weiteren Entwicklung des Interkont-Verkehrs und der Vernetzung mit dem dichten Streckennetz der Lufthansa und ihren Star Alliance-Partnern die logische Folge aus der erweiterten Betriebsgenehmigung für den Airport. Außerhalb der offiziellen Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München sei Düsseldorf bereits heute der einzige Flughafen in Deutschland, an dem Interkontinentalverkehr angeboten wird.”
Die Verstärkung ihrer Düsseldorf-Flotte lässt sich die Lufthansa auch an anderer Stelle viel kosten. In ihrem Düsseldorfer Abfertigungsterminal werden acht zusätzliche Check in-Schalter eingerichtet. Und nachdem die Senator-Lounge 2006 auf 750 Quadratmeter erweitert worden ist, folgt bis Oktober der zweite Bauabschnitt der Business-Lounge mit dann insgesamt 1100 Quadratmetern und Platz für 250 Ein- und Umsteigern.
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