Russland fordert nach Absturz die Freilassung des Piloten
Unglück eines Jagdflugzeuges im Luftraum der Nato - Verteidigungsminister telefonierten miteinander
erstellt 16.09.05, 14:18h, aktualisiert 16.09.05, 20:51h
Moskau/Vilnius/dpa. Nach dem Absturz eines russischen Jagdflugzeugs Su-27 in Litauen hat Verteidigungsminister Sergej Iwanow eine Freilassung des Unglückspiloten verlangt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau sprach Iwanow am Freitag telefonisch mit seinem litauischen Kollegen Gediminas Kirkilas. Dieser teilte in Vilnius jedoch mit, der Pilot und das Flugzeugwrack müssten bis zum Abschluss der Untersuchungen in Litauen bleiben. Kirkilas sicherte gleichzeitig zu, dass der Pilot zunächst nur als Zeuge vernommen werde und auch russische Militärexperten schnell und unbürokratisch die Möglichkeit erhalten würden, den Unfallort und die zerschellte Maschine zu untersuchen.
Das Kampfflugzeug war am Donnerstag bei einem Flug in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad vom Kurs abgekommen und ohne Erlaubnis in litauischen NATO-Luftraum eingedrungen. Schuld war nach russischen Angaben ein Versagen der Navigationssysteme. Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz aus der defekten Su-27 und wurde nach der Landung festgenommen. Die Maschine stürzte etwa 50 Kilometer nördlich der Stadt Kaunas ab. Mehrere andere russische Flugzeuge landeten nach dem Überführungsflug sicher im Gebiet Kaliningrad.
Estland warf den russischen Fliegern unterdessen vor, den zivilen Flugverkehr über der Ostsee gefährdet zu haben. Der Flug sei zwar angemeldet und genehmigt gewesen, doch hätten die Russen die Transponder für die Positionsmeldungen ausgeschaltet gehabt, teilte das Verteidigungsministerium in Tallinn mit.
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