admin hat geschrieben:
Auch hier greifen ähnliche Mechanismen wie anderswo in Ostdeutschland.
Das Problem liegt in meinen Augen nicht in Ostdeutschland, sondern ist mittlerweile ein Problem aller deutschen Regionalflughäfen - namentlich besonders LEJ, DRS, PAD, FMO, NUE. Der Grund hierfür liegt in meinen Augen in der Konsolidierung (bzw. Air Berlinisierung und TUI-Desaster) auf dem deutschen Airline-Markt. Der Markt hat sich in den letzten 2-3 Jahren von einem Nachfrager- in einen Anbietermarkt gewandelt. Mittlerweile bestimmen die Airlines wieder den Abflugort. Das sah zu Seiten einer dba, einer Condor, einer LTU und einer intakten HLX anders aus. Der Wettbewerb hatte die Anbieter auch in die Fläche gezwungen. Durch die Konsolidierung und der anschließen Zentralisierung wird in der Fläche momentan nur noch das Mindeste gemacht, um einen Marktzutritt eines Kontrahenten zu verhindern. Alles zusätzliche wird über die zentralen Abflugorte gelenkt - das trifft gleichermaßen auf LH, AB, 4U und TUI zu. Ich möchte garnicht wissen, wieviele sächsische Passagiere täglich ab Berlin fliegen und wieviele täglich mit dem Zug nach Frankfurt fahren.
Ich blicke normalerweise immer nach vorne, aber ich trauere wirklich der Zeit nach, als ein Herr Whörl mit der dba den Markt ordentlich aufgemischt hat. Nach dem freiwilligen Abgang der EAE und dem Aufkauf von LGW gibt es in Deutschland nur noch 2 (!) unabhängige Nischencarrier - Intersky und OLT. Für die ist die Bürde eine deutsche flyBE zu werden aber wahrscheinlich zwanzig Nummern zu groß - auch wenn es schön wäre.
So bleibt den Regional-Airports garnichts anderes übrig, als mit Durchhalteparolen auf LCCs zu hoffen. Entweder man geht einen Trade-Off ein und holt sich wie BRE Ryanair an Land oder man hofft etwas konservativer, dass die Germanwings einen Flieger auf den Hof stellt. Die TUI wird es wohl bald in dieser Form nicht mehr geben und auf AB zu warten ist vergebene Liebesmühen. Ausländische LCCs (abgesehen von FR) meiden aus mir nicht erklärlichen Gründen fast komplett die deutsche Fläche - ganz zu schweigen von ausländischen Flagcarriern. Eine Sterling, Norwegian, Skyeurope oder Wizz würde auf den genannten Flughäfen sicherlich mit offenen Armen empfangen werden - wenn es eine Win-Win-Situation für beide ist.
Um den Kreis zu meinen Vorrednern zu schließen: Wenn überhaupt, dann wohl nur Germanwings. Und hier hat Dresden glaube ich garnicht so schlechte Karten, dass vielleicht doch irgendwann mal eine oder zwei Flieger die Nacht über in Klotzsche stehen. Eventuelle Überkapazitäten in STR und CGN nach einer 4U/X3-Fusion geben da vielleicht neue Persepktiven. In LEJ hingegen wird auf absehbare Zeit wohl nichts mehr passieren.