Schluss mit innerdeutscher Luftpost: Die Deutsche Post will aus Kostengründen Briefe nicht länger per Flugzeug im Inland transportieren. Stattdessen brausen Lkw durch die Nacht - doch weniger Briefe könnten am nächsten Tag ihren Empfänger erreichen.
Um weitere Kosten zu sparen, will die Deutsche Post ihren nächtlichen Briefaustausch per Flugzeug im Inland komplett streichen. "Zum 1. Juli wird das Nachtluftpostnetz eingestellt", sagte Post-Sprecher Uwe Bensien der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".
Künftig sollen Briefsendungen komplett über die Straße transportiert werden. Aus Konzernkreisen hieß es, durch den Wegfall könnten 40 bis 60 Millionen Euro jährlich eingespart werden. Dazu wollte sich Bensien nicht äußern. Erst Donnerstag hatte die Post bekanntgegeben, dass in diesem Sommer sonntags 16 der bundesweit 82 Briefzentren schließen. Damit reagiert sie auf die Rückgänge im Briefversand.
Die geplante Umstellung habe jedoch "kaum einen negativen Effekt für die Kunden", sagte Bensien. Derzeit würden 96 Prozent aller Sendungen ihren Empfänger einen Tag nach Einlieferung erreichen. Durch die geplante Streichung könnte sich diese Quote um "ein bis zwei Prozentpunkte verschlechtern". Damit liege man aber immer noch weit über der gesetzlichen Vorgabe von 80 Prozent, schreibt die Wirtschaftszeitung.
Das Nachtluftpostnetz der Post war angesichts des rückläufigen Briefaufkommens in den vergangenen Jahren bereits deutlich ausgedünnt worden. Noch vor sechs Jahren gab es 32 nächtliche Verbindungen, im Jahr 2006 waren es nur noch 10. Beim Transport kooperiert die Post dem Bericht zufolge mit Germanwings, TUIfly und Air Berlin.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,630233,00.html