AIRPORTBILDER

Das war Thielert, der Dieselmotoren-Hersteller für die GA-Flieger. Wie gesagt, in Zeiten wo solche Luftfahrtunternehmen eher pleite gehen als zu expandieren, dürfte AOC sicher der letzte Platz überhaupt sein, wo neue Ansiedlungen kommen.

Gibt es Thielert denn noch oder haben die ihre Bude zugesperrt? Wenn ich mich noch recht erinnere, dann sah es doch eigentlich nicht schlecht aus.



strulem

Die Flugplatzerhaltungsfraktion gibt sich offenbar nicht so schnell geschlagen:



Flughafen weist Kündigung von Gesellschafteranteilen zurück



Angeblich hat der der Chef der Altenburger Stadtwerke mit der Kündigung seine Kompetenzen überschritten.

Mich hat es schon ein wenig gewundert, daß eine Kündigung von Gesellschafteranteilen einfach so möglich sein soll. Immerhin muß ja mit diesen Anteilen irgendetwas passieren. Entweder Übernahme durch einen der anderen Gesellschafter oder auch Einziehen durch die Gesellschaft selbst. Sowas muß dann eigentlich durch den Gesellschaftervertrag geregelt sein. Ebenso die Bedingungen, unter denen gekündigt werden kann und wer für die jeweiligen Gesellschafter handelt. Vielleicht hätte sich der Stadtwerkechef das Plazet seines eigenen Aufsichtsrates holen sollen. Na ja, gut möglich, daß darüber ein Gericht entscheiden muß.



strulem

Die LVZ berichtet heute, dass Ryanair, wie in der OTZ schon angekündigt, definitiv seine Edinburgh-Linie streicht. Weiterhin wird über die Zurückweisung der Kündigung berichtet

Was nicht im Online-Artikel, aber in der Zeitung steht ist, daß die Sitzung des Aufsichtsrates, auf der die Kündigung von Gesellschafteranteilen zurückgewiesen wurde, ohne Vertreter der Stadt Altenburg stattfand. Der Chef der Stadtwerke fehlte entschuldigt, der Altenburger OB angeblich ohne Begründung.

OB Wolf kritisiert explizit die wachsenden Forderungen Ryanairs. Pro Linie werden angabegemäß 250.000 Euro Zuschuß verlangt. Betriebswirtschaftlich könne das ins Desaster führen. Altenburg will sich das angesichts der eigenen Schwierigkeiten nicht mehr leisten.

Sowohl Grahmann wie auch der Aufsichtsrat des Flughafens gehen von einer "sicheren Zukunft" aus. Lt. Grahmann gab es 2009 in AOC ein Passagierplus, insbesondere auf den Linien nach Stansted und Girona, blieb konkrete Zahlen aber schuldig.



strulem

FR hat gemäß OTZ an einer Beteiligung am Flughafen Altenburg Null Interesse:



Ryanair will sich nicht am Flughafen beteiligen



Ich kann mir nicht denken, daß irgendjemand diese Frage im Ernst stellt. Das gänge doch vollkommen gegen die bekannten Interessen von FR. Wenn überhaupt, dann ist das allenfalls für einen Flughafen vorstellbar, an dem Flugzeuge stationiert werden sollen oder sind. Und selbst da ...

Ich gehe mal davon aus, daß hier Journalisten auf den Busch geklopft haben. Sollte aber AOC tatsächlich bei FR mit einem solchen Ansinnen vorstellig geworden sein, dann kann man nur totalen Realitätsverlust konstatieren.



strulem

ups.... aber in diesem Artikel der OTZ steht jetzt auch dass sich der Landkreis auch von seiner Beteiligung verabschieden will... der Landrat hat doch grad erst als Aufsichtsrat des Flughafens die Kündigung der Stadt zurückgewiesen hat da ein Journalist einen kleinen Vorgriff gewagt...?

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@robert69

Zurückziehen wollen sich unter dem Strich beide, der Weg ist aber unterschiedlich. Altenburg hat die Kündigung der Gesellschafteranteile gewählt. Dabei handelt es sich um einen Vorgang, der sich ausschließlich innerhalb der Gesellschaft zwischen den Gesellschaftern abspielt. Der Landkreis hingegen möchte seine Anteile an Investoren verkaufen, also neue Gesellschafter von außen hereinholen. So wäre sichergestellt, daß die Gesellschaft erhalten bleibt. Allerdings ist vollkommen offen, ob dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt ist, zumal es einen gewissen Zeitdruck gibt. Ich denke mal, dem Landrat wäre es wesentlich lieber, wenn auch Altenburg an demselben Strang mitziehen würde, schon um die Verantwortung für ein eventuelles (aus meiner Sicht ziemlich sicheres) Scheitern teilen zu können.



strulem

Die ganze Story wird ja von Tag zu Tag spannender. Ergänzend kann man noch hinzufügen, dass offenbar die Hütte immer mehr am Brennen ist. Da gilt das bereits Gesagte. Es lohnt jetzt ein täglicher Blick ins Thüringen Journal, dass ja dank MDR-Mediathek und DSL jeden Tag auch in Sachsen zu sehen ist.

Lange Rede kurzer Sinn. Im gestrigen Beitrag hielt - ich glaube es war - der Linke-Fraktionsvorsitzende des Kreistags ein Statement, in dem erstmals das böse I-Wort fiel. Nämlich das man im Aufsichtsrat u.a. über das Thema Insolvenz gesprochen habe. Danach wurde wohl der Wirtschaftsplan mit den umstrittenen Daten gebilligt.



Heute dann der neue Aspekt; das von strulem bereits angesprochene Ansinnen einer Beteiligung von FR an AOC.

Irgendwer muss da wohl nachgefragt haben (ich könnte mir sogar vorstellen, dass interessierte Eigentümerkreise diese Anfrage lanciert haben) - aber die Idee allein spricht Bände. Falls es aus den Reihen der AOC-Unterstützer gekommen sein sollte, dann muss die Verzweiflung groß sein... Da gelten die Argumente von strulem.



Schlimmer noch die Aussage:

Soll wohl klar heißen, kriegt ihr das nicht gerade gebogen, machen wir die Biege. Deutlicher konnte die Ansage nicht lauten. Insofern dürfte die Aufgabe von Edinburgh ein erster Warnschuss sein.

(Man könnte es vielleicht auch anders formulieren. Das Geld des Flughafens reichte zum Einkauf von vier Linien nicht mehr aus, weil die Preise beim Haupt - ach nein einzigen -Kunden gerade eben wegen der Querelen gestiegen sind (das nennt man dann Risikoaufschlag!)??!!?? - aber nein, das sind bösartige Spekulationen .... )



Ob nun die Kündigung rechtmässig war bzw. nun zurückgewiesen wurde (es kann sich vermutlich jeder selbst denken, warum der OB von Altenburg und der Chef der Stadtwerke bei der AR-Sitzung fehlten), werden am Ende Gerichte entscheiden müssen. Das zieht das Verfahren in die Länge. Nur eben Zeit hat AOC nicht, wenn man noch etwas retten will.



Die Show die sich da jetzt in Altenburg bietet, dürfte bei FR auch nicht gerade zur Steigerung des Ansehens von AOC beitragen. Zumal der Bringer sind die Linien dann am Ende für FR auch wieder nicht. Das ist man schnell mal eben weg. Es zeigt sich wieder, das MOL eben doch ein knallharter Partner ist - das rächt sich jetzt.



Was das Land angeht, mutmaße ich mal, dass dies vielleicht auch durchaus Kalkül ist. Erstens verbietet das momentane Gezerre jeden eventuellen Einstieg des Freistaates in die Eigentümerstruktur -alles andere wäre eine politische Geisterfahrt. Zweitens - so hart wie es ist - denke ich, nutzt jede Schwächung AOC's dem Flughafen Erfurt.



Man darf froh sein, dass Sachsen nie daran gedacht hat in AOC einzusteigen, sonst wäre man in diesem Sog mit drin. Und es auch richtig war nicht nur auf Quantität zu setzen und sich von einem - nur für sich selbst verlässlichen - Partner/Kunden abhängig zu machen.



Ich bin ja mal gespannt wie das weiter geht, aber so eine rasante Abwärtsspirale gab es bisher dort noch nicht. Die Beteiligten werden sich dann möglicherweise bald warm anziehen müssen, wenn man bedenkt, dass gerade noch ein neuer Terminalabschnitt gebaut wird...

Man könne ja fast meinen, dass auf Kurz oder Lang Ryanair einem Flughafen immer schadet. Die Wald und Wiesen Flughäfen stürzen sich mit offenen Armen und einem Sack voll Geld auf FR, werden ausgesaugt und geraten in Schwierigkeiten. Auch ein Grund warum ich FR verabscheue. FR ist der Hedgefond der Airlines



Ein paar Beispiele für "FR-Geschädigte" (ohne Quelle, da weithin bekannt): Lübeck soll geschlossen werden, Hahn kommt nicht in die Gewinnzone, in Weeze hat FR längere Betriebszeiten erpresst, Basel wurde aufgegeben wegen angeblich zu hoher Gebühren, Zweibrücken hat auch nur kurze (subventionierte?) Freude an FR gehabt.



Also AOC: Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende!