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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Dienstag 2. November 2010, 22:49 
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Die Links habe ich noch einmal korrigiert.

Es wird, für beide Seiten übrigens, immer schwerer, sich so zu äußern, daß es nicht zu Widersprüchlichkeiten kommt. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Umso mehr darüber geredet wird, desto größer wird die Gefahr, daß neue Äußerungen mit alten verglichen werden und hoppla ... da wird auf einmal etwas anders dargestellt als früher.

Ich glaube auch nicht mehr, daß es AOC noch schafft, das Ruder herumzureißen. Erfurt hat sich festgelegt und da ist es letztlich auch egal, wieviele Fehler in dem vom Land bestellten Gutachten gefunden werden. Was der Landrat und seine Mitstreiter aber immer noch machen können ist, die Leute vom Land so schlecht wie nur möglich aussehen zu lassen. Da mag es ihnen sogar gelingen, anderweitig kleine Zugeständnisse vom Land für die Region herauszuholen. Aber AOC wird das alles nichts mehr nützen. Spätestens mit dem Teilrückzug FR's vom Hahn hat sich das erledigt, da damit klar wurde, was von FR als Geschäftspartner zu halten ist.

strulem


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. November 2010, 10:27 
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Gerade bei a.de gefunden: Die Mitschrift eines aktuellen Radiofeatures der ARD über das Geschäftsmodell von FR, das an Deutlichkeit nichts, aber auch überhaupt nichts zu wünschen übrig läßt:

http://web.ard.de/media/pdf/radio/radio ... yanair.pdf

strulem


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. November 2010, 22:00 
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Danke für den Link, der in der Tat vieles sagt. Es ist nur zu befürchten das viele der Entscheidungsträger an den Flugplätzen diese kennen oder sogar gekannt haben. Umso schlimmer, dass die dann auf das Modell von FR eingehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. November 2010, 22:28 
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Diese Verwunderung erzeugt gewissermaßen eine Art "Respekt" für MOL, der es mit seinem Geschäftsmodell schafft, dass ihm so viele Gerne-Groß-Provinzler dermaßen auf dem Leim gehen..... Leider zu Lasten von uns allen (Steuerzahlern) und zu Lasten der Airports, die auf eine ausgeglichene (operative) Bilanz Wert legen. Dass in LEJ und DRS beispielsweise noch Abschreibungen einen Gewinn auffressen, ist ein zeitlich messbar begrenzter Effekt.Nur Menschen wollen auch verarscht werden, wie der Bürgerentscheid in Lübeck zeigt....

Gruß
der Radler


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. November 2010, 00:07 
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admin hat geschrieben:
Danke für den Link, der in der Tat vieles sagt. Es ist nur zu befürchten das viele der Entscheidungsträger an den Flugplätzen diese kennen oder sogar gekannt haben. Umso schlimmer, dass die dann auf das Modell von FR eingehen.

Ich denke, viele Provinzfürsten gehen entweder davon aus, daß sie FR auf Augenhöhe begegnen oder daß sie die Fehler, die andere in der Vergangenheit gemacht haben, vermeiden können. Mithin denkt jeder, er kann es besser. Was sich, man liest es im Radiofeature, in der Regel als Trugschluss herausstellt. Schlimmer ist dann allerdings, daß sich praktisch niemand in der Lage sieht, aus diesen Fehlern, die früher oder später jedem bewußt werden, die Konsequenzen zu ziehen. Da wird im Gegenteil der zum Himmel stinkende Kadaver solange geschminkt, bis er wieder frisch aussieht. Das einzige positive Beispiel, welches mir einfällt, ist LBC. Dort haben die politisch Verantwortlichen den Willen gehabt, der Geldverschwendung ein Ende zu setzen. Was sich dort groteskerweise dann danach abgespielt hat, wissen wir leider auch. Bemerkenswert auch das Beispiel PAD, die sich nicht mit FR eingelassen haben und damit gut gefahren sind.

Ich möchte aus meiner Sicht mal noch ganz grundsätzlich was zu FR sagen. Speziell in den Foren von a.de ist immer wieder zu lesen, FR hätte ja mit seinem Geschäftsmodell dafür gesorgt, daß die ursprünglich sehr hohen Preise der "normalen" Airlines heruntergekommen sind und Fliegen dadurch für jeden erschwinglich geworden sei. Das ist im Prinzip nicht von der Hand zu weisen, hat aber auf zweierlei Art auch zu erheblichen, meiner Meinung nach sogar schädlichen Übertreibungen geführt.
Zum einen haben sich in der Ansicht der Verbraucher Preise als normal verfestigt, die schon aus ökologischen Gründen nicht erstrebenswert sind. Fliegen muß teurer sein als andere Verkehrsmittel, insbesondere auf kurzen Strecken. Insofern kann ich auch mit der Luftverkehrsabgabe vollkommen leben, ist sie doch in diesem Sinne ein gewisses Regulativ, welches der Markt und die Marktteilnehmer selbst nicht in der Lage sind zur Verfügung zu stellen. Und auf der anderen Seite zieht FR über die Subventionen und die nicht kostendeckenden Gebühren erhebliche Steuermittel an sich, die zuguterletzt nur wieder die Verbraucher zahlen, auch die, die sich über ihre Dumpingtickets freuen. Wobei ich manchmal den Eindruck habe, daß die, die in den diversen Foren am lautesten tönen, sie wären aus Prinzip nicht mehr bereit, mehr als 10 Euro alles inklusive für ein Ticket zu zahlen (war tatsächlich vor nicht allzulanger Zeit mal zu lesen), noch nie wirklich Steuern gezahlt haben. Diese Entwicklungen empfinde ich als außerordentlich ungesund und ich finde es nur begrüßenswert, wenn diesen jetzt entgegengewirkt wird. Das heißt selbstverständlich nicht, daß wir wieder zu einem System zurückkehren, wo Preise durch Quasi-Monopolisten nach Belieben festgesetzt werden können, wofür meines Erachtens ohnehin keine Gefahr besteht, aber die richtigen Relationen müssen wieder hergestellt werden.

strulem


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. November 2010, 23:38 
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Ich denke auch - trotz dass es in einem Spotterforum nicht sonderlich populär sein dürfte - dass dieser ordnungspolitische Effekt der Luftverkehrsabgabe nicht falsch ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. November 2010, 10:45 
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So, ein paar Tage war Ruhe, aber jetzt geht es offensichtlich in die letzte und entscheidende Runde.
Gestern fand der von Verkehrsminister Carius initiierte Runde Tisch statt, an dem jedoch von der Befürworterseite niemand teilnahm, da es gleichzeitig eine Versammlung der BI ZUFALL gab. Immerhin läßt sich Carius zu einem gewissen Zugeständnis herab: Das Land will für weitere fünf Jahre die Lotsenkosten u.ä. bis max. TEU 250 zuschießen.

http://schmoelln.otz.de/web/schmoelln/s ... -595655838

Für Carius ist das Angebot eigentlich ziemlich billig. AOC nützt die Übernahme der Lotsenkosten im gegenwärtigen Modell überhaupt nichts. AOC braucht ein mehrfaches um FR finanziell befriedigen zu können. Gleichzeitig lehnt Carius den Billigfliegerverkehr weiterhin ab, so daß man das Angebot auch als scheinheilig bezeichnen könnte, denn nur FR macht Lotsendienste zur Zeit überhaupt notwendig. Auf diesen Widerspruch werden sich die Befürworter stürzen.

strulem


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. November 2010, 10:49 
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Man kann sagen, nun ist sie endgültig aus dem Sack, die Katze. Der Landrat fordert 2 Mio pro Jahr Landeszuschuß und geht auch sonst aufs Ganze: alles oder nichts. Man kann es im Prinzip auch so ausdrücken: Billigflieger in Form von FR oder zugesperrtes AOC.

http://www.otz.de/startseite/detail/-/s ... -445092498

Nun wird sich zeigen müssen, wie standhaft der Minister in Erfurt ist. Wir wollen auch nicht vergessen, daß er für jegliche Zusagen die Rückendeckung seines Kollegen der Finanzen braucht. Insofern wäre es mal interessant zu erfahren, wie denn nun die Haltung der Landesregierung ganz allgemein ist. Mir konzentriert sich im Moment alles zu sehr in der Person des Verkehrsministers.

strulem


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Freitag 12. November 2010, 01:11 
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Das Ganze wird immer grotesker. Jetzt hat der Landrat ein (weiteres) Gegengutachten in Auftrag gegeben und veröffentlicht. Dessen Quintessenz - zumindest wie es auf der MDR-Seite zu lesen ist - erscheint mir noch grotesker, als das dort ohnehin schon alles wirkt.

Lest am besten selber:
http://www.mdr.de/thueringen/ost-thueri ... 69418.html

Wenn man es allerdings böse interpretiert, scheint aber im Prinzip auch dort der GA-Flugplatz durch.

Übrigens ist es im Ministerium wohl ziemlich unschön angekommen, dass der Landrat und der Flugplatz-Chef beim Ministergespräch durch Abwesenheit geglänzt haben. Das dürfte ihr Ansehen als seriöse Verhandlungspartner nicht gerade gestärkt haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues in AOC
BeitragVerfasst: Freitag 12. November 2010, 09:42 
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Noch etwas ausführlicher dazu hier in der OTZ:

http://www.otz.de/startseite/detail/-/s ... 1066470932

Besonders bemerkenswert finde ich den Absatz, in dem die InAvia-Gutachter erklären, wie LCC funktioniert. Airline und Flughafen tragen gemeinsam das Risiko des Linienaufbaus, die Marketingzuschüsse gleichen das aus. Das hätte ich gern noch etwas näher erläutert. Und wie lange läuft diese Aufbauphase eigentlich? Betrachtet man HHN, dann endet sie anscheinend nie.

strulem


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