admin hat geschrieben:
Danke für den Link, der in der Tat vieles sagt. Es ist nur zu befürchten das viele der Entscheidungsträger an den Flugplätzen diese kennen oder sogar gekannt haben. Umso schlimmer, dass die dann auf das Modell von FR eingehen.
Ich denke, viele Provinzfürsten gehen entweder davon aus, daß sie FR auf Augenhöhe begegnen oder daß sie die Fehler, die andere in der Vergangenheit gemacht haben, vermeiden können. Mithin denkt jeder, er kann es besser. Was sich, man liest es im Radiofeature, in der Regel als Trugschluss herausstellt. Schlimmer ist dann allerdings, daß sich praktisch niemand in der Lage sieht, aus diesen Fehlern, die früher oder später jedem bewußt werden, die Konsequenzen zu ziehen. Da wird im Gegenteil der zum Himmel stinkende Kadaver solange geschminkt, bis er wieder frisch aussieht. Das einzige positive Beispiel, welches mir einfällt, ist LBC. Dort haben die politisch Verantwortlichen den Willen gehabt, der Geldverschwendung ein Ende zu setzen. Was sich dort groteskerweise dann danach abgespielt hat, wissen wir leider auch. Bemerkenswert auch das Beispiel PAD, die sich nicht mit FR eingelassen haben und damit gut gefahren sind.
Ich möchte aus meiner Sicht mal noch ganz grundsätzlich was zu FR sagen. Speziell in den Foren von a.de ist immer wieder zu lesen, FR hätte ja mit seinem Geschäftsmodell dafür gesorgt, daß die ursprünglich sehr hohen Preise der "normalen" Airlines heruntergekommen sind und Fliegen dadurch für jeden erschwinglich geworden sei. Das ist im Prinzip nicht von der Hand zu weisen, hat aber auf zweierlei Art auch zu erheblichen, meiner Meinung nach sogar schädlichen Übertreibungen geführt.
Zum einen haben sich in der Ansicht der Verbraucher Preise als normal verfestigt, die schon aus ökologischen Gründen nicht erstrebenswert sind. Fliegen muß teurer sein als andere Verkehrsmittel, insbesondere auf kurzen Strecken. Insofern kann ich auch mit der Luftverkehrsabgabe vollkommen leben, ist sie doch in diesem Sinne ein gewisses Regulativ, welches der Markt und die Marktteilnehmer selbst nicht in der Lage sind zur Verfügung zu stellen. Und auf der anderen Seite zieht FR über die Subventionen und die nicht kostendeckenden Gebühren erhebliche Steuermittel an sich, die zuguterletzt nur wieder die Verbraucher zahlen, auch die, die sich über ihre Dumpingtickets freuen. Wobei ich manchmal den Eindruck habe, daß die, die in den diversen Foren am lautesten tönen, sie wären aus Prinzip nicht mehr bereit, mehr als 10 Euro alles inklusive für ein Ticket zu zahlen (war tatsächlich vor nicht allzulanger Zeit mal zu lesen), noch nie wirklich Steuern gezahlt haben. Diese Entwicklungen empfinde ich als außerordentlich ungesund und ich finde es nur begrüßenswert, wenn diesen jetzt entgegengewirkt wird. Das heißt selbstverständlich nicht, daß wir wieder zu einem System zurückkehren, wo Preise durch Quasi-Monopolisten nach Belieben festgesetzt werden können, wofür meines Erachtens ohnehin keine Gefahr besteht, aber die richtigen Relationen müssen wieder hergestellt werden.
strulem