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BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Februar 2006, 09:11 
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„UPS sieht sich nach Zukäufen um“



Das Handelsblatt spricht mit Wolfgang Flick über die Pläne und das Deutschland-Geschäft von United Parcel Service (UPS). Flick ist Europa-Chef des US-Logistikkonzerns.



Herr Flick, warum investiert United Parcel Service (UPS) in Deutschland?



Für UPS ist Deutschland der zweitgrößte Markt in der Welt nach den USA und die Logistikdrehscheibe in Europa. Vor einigen Tagen haben wir die mehr als 135 Mill. Dollar teure Erweiterung des europäischen Luftdrehkreuzes am Flughafen Köln/Bonn in Betrieb genommen. Dies ist in der Geschichte von UPS die größte Gebäudeinvestition außerhalb der USA. Die Investition ist ein klares Zeichen für den Optimismus von UPS im Hinblick auf die wirtschaftliche Zukunft Europas.



Ihr großer Konkurrent Deutsche Post/DHL baut am Flughafen Leipzig/Halle mit öffentlicher Unterstützung. Wurmt Sie das?



Für UPS ist Köln/Bonn der ideale Standort. Wir blicken neidlos nach Leipzig. Die alte Bundesregierung wollte aus der Post einen nationalen Champion machen. UPS sitzt dafür im Herzen Europas in der Nähe der wichtigsten Wirtschaftszentren. Viele Routen können wir von hier aus mit dem LKW bedienen. Fliegen ist viel teurer. UPS schafft mehrere hundert Arbeitsplätze in Köln/Bonn und verdoppelt die Sortierkapazität auf 110 000 Pakete pro Stunde. Eine Erweiterung auf bis zu 165 000 Pakete ist möglich.



Über Ihr Deutschland-Geschäft machen Sie keine Angaben. Wie läuft denn das Europa-Geschäft?



UPS wächst in Europa nach wie vor stark. 2005 ist das Exportvolumen aus Europa um fast 15 Prozent gestiegen, aus Deutschland lag das Plus noch darüber. UPS erzielt die Hälfte des internationalen Paketumsatzes von acht Mrd. Dollar in Europa. Die Hälfte der 30 000 europäischen Mitarbeiter beschäftigen wir in Deutschland.



UPS gilt als Interessent für die Logistiksparte der holländischen TNT. Wollen Sie sich verstärken?



Marktgerüchte kommentieren wir nicht. Aber UPS sieht sich immer nach Zukäufen um. Doch wollen wir nicht der größte, sondern der erfolgreichste Logistikkonzern sein. Andere holen derzeit nach, was UPS vor über einem Jahrzehnt erledigt hat. In den neunziger Jahren haben wir weltweit über 30 Firmen übernommen. Heute ernten wir den Erfolg: Der Konzernumsatz legte 2005 um 16,4 Prozent auf 42,6 Mrd. Dollar zu. Der Betriebsgewinn stieg um 23,1 Prozent auf 6,14 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn belief sich auf 3,87 Mrd. Dollar.



UPS weitet das internationale Briefgeschäft auf Europa aus. Wird aus UPS ein Postkonzern?



Aus UPS wird mit Sicherheit kein Postkonzern. Das Produkt „Mail Logic“ ist eng an das Paketgeschäft gekoppelt, wir arbeiten mit Briefdiensten zusammen. Allerdings ermutigt UPS die EU-Kommission, die Liberalisierung des Briefmarkts zu beschleunigen. Dann wird den Postkonzernen die Quersubventionierung des Paketgeschäfts mit Monopolgewinnen aus der Briefsparte erschwert.



Handelblatt


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