Sächsische Zeitung 11.07.2005
Moderner Jubilar
Flughafen. Heute vor 70 Jahren starteten die ersten Flugzeuge in Dresden-Klotzsche
Den Urlaubern und Geschäftsleuten, die heute im Dresdner Flughafen unterwegs sind, wird nichts besonderes auffallen. „Jetzt ist gerade Hauptreisezeit“, sagt Petra Siebert, Flughafensprecherin, deshalb wurde
die Feier in den September verlegt.. Aber eigentlich gäbe es besonderen Grund zu feiern: Heute vor 70 Jahren wurde nach knapp einjähriger Bauzeit der Flughafen eröffnet. Vorher starteten und landeten die Flugzeuge in Kaditz, später in Dresden-Heller. Das moderne Flughafengebäude galt als hochmodern, mit funktionalem Design, es besaß neben Abfertigungs-
und Verwaltungsräumen ein Restaurant mit Kaffeesaal, Kegelbahn, Gartenlokal, eine Aussichtsterrasse mit Lokal und einige Hotelzimmer. Bald wurde von Dresden aus Prag, Wien, Breslau, Dortmund, Köln angeflogen.
Doch den erfreulichen Entwicklungen setzte der Beginn des Zweiten Weltkrieges ein Ende.
Iljuschin nachgebaut
In der Bombennacht des 13. Februars 1945 wurde der Flughafen nicht getroffen, im März 1945 kam es zu geringen Bombenschäden. Vom 10. Mai 1945 an übernahm die Rote Armee den Flughafen, zehn Jahre lang fand
hier kein deutscher Flugverkehr statt. Ab 1955 war der Flughafen Bestandteil des ehrgeizigen Projektes der DDR-Luftfahrtindustrie, für das die Landebahn auf 2500 Meter Länge betoniert wurde: Das Propellerflugzeug Iljuschin Il-14 wurde nachgebaut, das erste deutsche Turbinenluftstrahl-Verkehrsflugzeug 152 entwickelt.
Doch die 152 stürzte ab, 1962 wurde die NVA Hauptnutzer der Start- und Landebahn.
Dresden-Klotzsche diente auch als Ausweichflugplatz für Berlin-Schönefeld. 1967 wurde die erste internationale Linienverbindung Dresden-Budapest, 1970 Dresden-Moskau eingerichtet. Mit dem Herbst 1989 kam die Aufnahme eines umfangreichen innerdeutschen Linienflugverkehrs , ab Mai 1990 wurden die großen Touristengebiete im Süden Europas regelmäßig angeflogen. 2001 eröffnete das neue Flughafen Dresden Terminal. Damit gehört er heute zu einem der modernsten Flughäfen Deutschlands.
Die Geschichte ist in der Dauerausstellung des Verkehrsmuseums beschrieben. Die nachgeholte Jubiläumsfeier findet am 17. und 18. September statt.
Katja Solbrig
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