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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. Dezember 2008, 17:41 
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Verluste, weniger Passagiere, Gerüchte über eine neue Gebühr: im Hunsrück war die Stimmung schon mal besser.



Zwischen dem irischen Billigflieger Ryanair und den Betreibern des auch von vielen Luxemburgern genutzten Flughafens Hahn im Hunsrück ist ein offener – und vor allem heftiger – Streit entbrannt. Auslöser sind Gerüchte über eine neue Gebühr, die der Flughafen in Zukunft von jedem Passagier erheben will. Obwohl es noch keine Bestätigung gibt, war am Dienstag von drei Euro pro Passagier die Rede. Das werde noch im Laufe dieser Woche beschlossen.



Schließung von Strecken, Reduzierung von Passagierzahlen



Diese Gerüchte genügten, um die Ryanair aus der Reserve zu locken. Auf seiner Internetseite veröffentliche das Unternehmen am Dienstag eine Pressemitteilung, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Sollte der Flughafenbetreiber eine neue Gebühr einführen, wäre Ryanair „zur Schließung von Strecken und damit zur Reduzierung der Passagierzahl“ am Flughafen Hahn gezwungen.



In der Mitteilung lässt Ryanair auch Michael Cawley, seinen Deputy Chief Executive Officer, zu Wort kommen. Und der nimmt kein Blatt vor den Mund:

„Wenn eine solche Gebühr eingeführt werden würde, würden zahlreiche Strecken schlichtweg nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können – und müssten wohl zwangsläufig eingestellt werden“.



Der Verlust dieser Strecken würde sich stark negativ auf die Verkehrszahlen auf dem Hunsrück auswirken, den Passagieren die Auswahl an Strecken nehmen wie auch den Zugang zu den günstigen Tarifen. Und auch der Verlust von Tausenden direkter wie indirekter Arbeitsplätze am Flughafen wie angrenzender Arbeitsfelder würde die Folge sein.



Flughafen macht immer noch hohe Verluste



Hintergrund des jüngsten Streits sind wirtschaftliche Schwierigkeiten, in die der Flughafen Hahn geraten ist. Das Betreiberunternehmen verbuchte zuletzt Verluste in Millionenhöhe, allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres fielen knapp acht Millionen Euro Miese an. Diese Zahl nannte im November Hendrik Hering, der Verkehrsminister aus Rheinland-Pfalz. Dazu kommt, dass in den ersten zehn Monaten dieses Jahres die Zahl der Passagiere um knapp 80.000 auf 3,4 Millionen zurückging.



Ryanair selbst gibt an, Hahn sei eine – „von nur zwei“ – Ryanair-Basen, auf denen die Iren Verluste machten. Man habe in Hahn die durchschnittlichen Ticketpreise bereits um 15 bis 20 Prozent reduziert, um die Passagiere trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage weiterhin zu animieren, vom Hunsrück aus zu verreisen.



http://www.wort.lu/wort/web/business/ar ... yanair.php

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BeitragVerfasst: Samstag 20. Dezember 2008, 12:19 
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Tausende Jobs am Flughafen Hahn bedroht



Ryanair: Weniger Flüge wegen Gebühr



Weil der Flughafen Hahn im Hunsrück eine Terminalgebühr von drei Euro für Passagiere einführt, will der irische Billigflieger Ryanair "eine große Anzahl" an Flugverbindungen streichen. Tausende Arbeitsplätze sind bedroht.



Zudem sollen auch mehrere der bisher elf stationierten Flugzeuge abgezogen werden, wie eine Ryanair-Sprecherin sagte. Der stellvertretende Ryanair-Vorstandschef Michael Cawley erklärte, der Rückzug werde den Verlust von Tausenden direkten wie indirekten Arbeitsplätze rund um den Flughafen bedeuten. Die Gebühr von drei Euro für abfliegende Passagiere soll vom zweiten Quartal 2009 an erhoben werden und dem defizitären Flughafen Mehreinnahmen von bis zu sechs Millionen Euro bringen.



Der ehemalige US-Militärflughafen Hahn ist ein wichtiges Drehkreuz für die irische Fluggesellschaft in Europa und dessen größte Basis in Deutschland. Wie viele der derzeit über 50 Strecken gestrichen werden sollen, werde Anfang Januar bekanntgegeben. "Wir gehen davon aus, dass eine Kostenerhöhung zu einer Reduzierung der Fluggäste führen wird", sagte die Ryanair-Sprecherin. Jetzt werde geprüft, wie Angebot und Nachfrage in ein gesundes Verhältnis gesetzt werden könnten. Wohin die Flugzeuge abgezogen werden sollen, sei unklar. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Ryanair knapp vier Millionen Fluggäste am Hunsrück-Flughafen.



Der Anteilseigner und Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ist mit der Entwicklung des Hunsrück-Flughafens unzufrieden, da dieser seit Jahren rote Zahlen schreibt. Von Januar bis Oktober 2008 verbuchte er nach Angaben des Mainzer Wirtschaftsministers Hendrik Hering (SPD) einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 7,9 Millionen Euro. Die Zahl der Passagiere sank währenddessen um 77000 auf etwa 3,43 Millionen. Im gesamten Jahr 2007 wurden gut vier Millionen Passagiere gezählt. Neben der Fraport AG sind auch Rheinland-Pfalz und Hessen an der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH beteiligt.



Die rheinland-pfälzische FDP forderte ein Eingreifen der Landesregierung als Vermittler. Wenn Ryanair in erheblichem Umfang Strecken streiche und Flugzeuge abziehe, sei dies für den Flughafen und die Arbeitsplätze in der Region "eine Katastrophe". Die CDU sieht den Flughafen Hahn insgesamt auf Dauer gesichert. Die Einführung des "Hahn-Talers" sei ein "interessantes, wenn auch risikoreiches Geschäftsmodell".



http://www.wiesbadener-tagblatt.de/poli ... id=3563680

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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Dezember 2008, 00:07 
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Ryanair droht Fraport-Tochter Hahn mit Abzug



Der konflikt zwischen dem Flughafen Hahn und der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair droht zu eskalieren. Ryanair protestiert gegen die von dem Flughafenbetreiber geplante Fluggastgebühr und droht damit, "eine Vielzahl ihrer Verbindungen einzustellen". Das dürfte die defizitäre Fraport-Tochter empfindlich treffen. Ryanair fliegt von Hahn im Hunsrück mit elf Maschinen 49 Ziele in ganz Europa an und sorgt mit jährlich 3,8 Millionen Passagieren für 95 Prozent der Fluggäste des Provinzflughafens. Ryanair befürchtet durch die Passagiergebühr einen deutlichen Nachfragerückgang, da die Fluggäste durch die schwächelnde Wirtschaft sehr auf die Preise achteten, sagte Ryanair-Managerin Anja Seugling.

Der Flughafenbetreiber will von seinen Passagieren ab dem zweiten Quartal 2009 eine Gebühr von drei Euro verlangen. Diese soll über ein Kassenautomaten am Flughafen entricht werden, der Beleg soll bei der Sicherheitskontrolle vorgezeigt werden. Zudem soll das Terminal für zwölf Millionen Euro für bis zu sieben Millionen Passagiere pro Jahr erweitert werden. Gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz und einem privaten Investor will Fraport außerdem eine Gesellschaft gründen, die mehrere Millionen Euro in die Entwicklung der brachliegenden Flächen um den Flughafen investieren soll. Sollte Hahn nicht wie geplant 2010 Gewinn schreiben, erwägt Fraport auch einen Verkauf der Tochter. Hahn gehört zu 65 Prozent dem Flughafenbetreiber Fraport, je 17,5 Prozent halten die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz. Fraport-Vizechef Stefan Schulte gab sich optimistisch für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ryanair. Die Fluggesellschaft sei nicht direkt von der Gebühr betroffen. Wie Ryanair müsse auch Hahn auf seine Wirtschaftlichkeit achten, sagte er.



Bald Millionengrab der Steuerzahler ?



Schöne Ziele kann man vom Hahn aus ansteuern: etwa das romantische Venedig, oder das Shopping-Paradies Mailand... - wäre da für Viele nicht die lange Anreise. Bis in den Hunsrück ist es aus dem Rhein-Main-Gebiet eben doch ein gutes Stück, kostenfreies Parken war gestern, und Schnäppchen gibt es mittlerweile auch am Frankfurter Flughafen - und zwar bequem mit S-Bahn-Anschluss. Es liegt aber nicht nur am Standort, dass es dem Hahn nicht gut geht: Der Billigflieger-Markt ist längst gesättigt, und die Flugverkehrsbranche insgesamt schwächelt. Am Hahn kommt noch erschwerend hinzu, dass der Flughafen vom Großkunden Ryanair auf Gedeih und Verderb abhängig ist. Und just dieser Tage beginnt sich mancher wieder der Mahner zu erinnern, die genau in dieser Abhängigkeit immer eine große Gefahr sahen. Diese dürfen sich jetzt bestätigt fühlen: Zwar ist es in Ordnung, wenn der Flughafen versucht, mit einer Gebühr von drei Euro den Sprung in die Gewinnzone zu schaffen. Die Passagiere werden dies sicherlich verkraften, und momentan scheint es auch keine andere Lösung für den chronisch defizitären Airport zu geben. Allerdings funkt Großkunde Ryanair nun dazwischen und droht mit dem Streichen von Verbindungen und dem Abzug von Flugzeugen. Man wird hier den Verdacht nicht los, dass die Billigflieger-Linie die Gelegenheit nutzt, um bessere Konditionen zu erzwingen. Nun ist die Politik gefordert: Sie muss versuchen, die Wogen zu glätten. Ansonsten wird der Hahn zum Millionen-Grab der Steuerzahler.



http://www.eifelzeitung.de/?artikel=44272





Flughafen Hahn verteidigt geplante Terminalgebühr



Der Flughafen Hahn hat die geplante Einführung einer Gebühr von drei Euro für abfliegende Passagiere verteidigt. "Unsere Gesellschafter haben hier in den letzten zehn Jahren 210 Millionen Euro investiert", sagte der kaufmännische Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Uwe Klettenheimer, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Wir haben operativ positive Ergebnisse. Aber wir verdienen unsere Kapitalkosten nicht", sagte er.



Der Flughafen schreibt unterm Strich rote Zahlen. Die neue Gebühr soll jährliche Mehreinnahmen von bis zu sechs Millionen Euro bringen. Hahn ist die größte Basis der irischen Fluggesellschaft Ryanair in Deutschland. Ryanair hatte angekündigt, wegen der neuen Gebühr Flüge streichen und Maschinen vom Hahn abziehen zu wollen. Klettenheimer sagte, er habe mit dieser Reaktion gerechnet.



"Das hat uns nicht überrascht. Aber natürlich nehmen wir die Äußerungen von Ryanair sehr ernst", sagte er. Nach seiner Einschätzung werde Ryanair aber keine Flüge nur wegen der Gebühr streichen, sondern wegen einer geringen Auslastung. Kein privatwirtschaftliches Unternehmen könne sich der allgemeinen wirtschaftlichen Lage entziehen.



Für 2008 rechnet Klettenheimer mit ungefähr vier Millionen Passagieren auf dem Hahn - da sind ebenso viele wie im Jahr zuvor. 2009 sei auch wegen der Wirtschaftskrise mit einem Rückgang von 9,2 Prozent zu rechnen. Ryanair hat derzeit elf Maschinen auf dem Hahn stationiert und wollte die Zahl bis 2012 auf 18 steigern.



"Im Moment sehe ich das nicht", sagte Klettenheimer. Er betonte zugleich, dass nicht nur der Hahn von Ryanair abhängig sei, sondern Ryanair auch vom Hahn, der mit 25 Minuten sehr kurze Bodenzeiten für die Flugzeuge biete. "Das heißt, die Airline kann den Flieger länger in der Luft halten und mehr Cash je Flugzeug und Mannschaft generieren."



Der Anteilseigner und Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hatte bis 2010 schwarze Zahlen auf dem Hahn angemahnt. "2010 ist nicht in Stein gemeißelt. Für Fraport ist entscheidend, dass der Trend stimmt", meinte Klettenheimer. 2007 hatte das Ergebnis nach Steuern rund 15,7 Millionen Euro betragen. 2008 werde der Verlust "leider nicht weniger sein als im Jahr davor", sagte der 40-Jährige. "2009 wollen wir die Trendwende einläuten." Operativ erwarte er 2008 wie in den beiden Jahren zuvor ein positives Ergebnis.



Die neue Terminalgebühr sei eine Säule eines dreiteiligen Gesamtpaketes, betonte Klettenheimer. "Alle drei Säulen sind wichtig und bedingen sich gegenseitig." So solle das Passagierterminal von Herbst 2009 an für zwölf Millionen Euro modernisiert werden. Zudem soll Anfang 2009 eine Gesellschaft an den Start gehen, um brachliegende Flächen am Flughafen zu entwickeln.



Neben dem Land Rheinland-Pfalz und einem bislang unveröffentlichten privaten Investor sei die Fraport AG an der Entwicklungsgesellschaft beteiligt. "Damit zeigt Fraport, dass das hier ein langfristiges Engagement ist", sagte Klettenheimer. Zuvor war befürchtet worden, dass Fraport sich zurückziehen könnte, wenn der Hahn weiter Verluste schreibt.



http://www.aero.de/news.php?id=7772

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BeitragVerfasst: Mittwoch 14. Januar 2009, 14:50 
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Interessante Entwicklungen im Spannungsumfeld FR-HHN. Der avisierte "Hahn-Taler", die Terminalgebühr für Passagiere, verschwindet wieder in der Versenkung. Offenkundig hat Rheinland-Pfalz als Minderheitsgesellschafter, aber größter Nutznießer aus den Arbeitsplätzen, auf die Streichung der Gebühr insistiert.

Ich interpretiere das Geschehen mal. Fraport als derzeitiger Mehrheitsgesellschafter hat die Nase voll gehabt und sich gesagt: wollen mal sehen, was passiert, wenn wir HHN endlich zur Profitabilität verhelfen. Passiert ist, daß FR fast einen Herzkasper erleidet, HHN jetzt auf einmal Scheiße findet und hier noch nie Geld verdient hat :shock: Es bleibt nur der ganz oder teilweise Rückzug worauf auch Rheinland-Pfalz in Schockzustand verfällt. Ergo wird der "Hahn-Taler" gecancelt und für FR ist alles wieder in bester Butter.

Der Versuchsballon (mehr war's keinesfalls) hat für Fraport eine wichtige Erkenntnis gebracht: HHN wird auch langfristig nicht die schwarzen Zahlen erreichen, geschweige denn eine annehmbare Rendite auf das eingesetzte Kapital ausschütten. Für einen privaten Investor wie Fraport ist das Ganze damit erwiesenermaßen uninteressant, schließlich muß das Investment vor den Aktionären rechtfertigt werden und das geschieht nun mal am Besten mit Gewinnen.

Ich prophezeie mal folgendes: binnen Jahresfrist ist Rheinland-Pfalz Mehrheitsgesellschafter und trägt alle Verluste. Hessen steigt völlig aus, Fraport behält, wenn überhaupt, nur noch maximal 20% an HHN.

Daß FR so heftig reagiert hat, hängt nicht mit der 3-Euro-Gebühr zusammen sondern mit der Signalwirkung, die sie gehabt hätte. Sie war ein direkter Angriff auf das Geschäftsmodell von FR. Trotzdem scheint hinter den Kulissen Tacheles geredet worden zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, daß FR angeblich über einen Einstieg bei HHN zumindest nachdenkt. Das wäre übrigens gleichzeitig der Beweis, daß die Behauptung FR's, sie würden in HHN nichts verdienen, eine glatte Lüge ist. Entspräche das den Tatsachen, hätte sich FR schon längst wieder vom Acker gemacht.

Alles weitere wird man sehen.



strulem


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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Januar 2009, 14:03 
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Und schon isses so weit: Fraport und Hessen steigen bei HHN aus. Und zwar so schnell wie möglich.



http://www.airliners.de/news/artikelsei ... leid=17251



Für Fraport endet das Engagement mit einem Verlust. Da gilt wohl die Devise "lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende". Was mir schleierhaft ist, welchen Beweggrund Fraport für den Einstieg überhaupt gehabt hat. Einfluß? Offenkundig selbst als Mehrheitsgesellschafter stark eingeschränkt. Ausweichmöglichkeiten? Meines Erachtens zu weit von FRA entfernt. Allenfalls für Fracht interessant. Noch irgendwelche andere Gründe? Also ich sehe keine weiter.



strulem


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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Januar 2009, 14:53 
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Oh jetzt wird es interessant.



Die Motivation von FRAPORT seinerzeit bei HHN einzusteigen entsprang vermutlich zweierlei Überlegungen:



Zum einen stand ja immer die Idee eines Flughafenverbundes im Raum. Wobei die nicht unerhebliche Entfernung zwischen FRA und HHN nicht unbedingt erfolgsfördernd war (wurde der Verbund eigentlich jemals deklaratorisch bzw. per VO anerkannt?)

Zum anderen versucht man sicher auch auf das sich damals entwicklende LCC-Geschäft aufzuspringen ohne wertvolle Slots in FRA opfern zu müssen.



Alles in allem war es vermutlich ein ziemlich teueres Experiment für FRA. Den schwarzen Peter schiebt man nun Rheinland-Pfalz zu, was aus Sicht von Hessen und FRAPORT sicher klug ist. Dennoch werden ja die Verlust - die HHN ohne Zweifel weiter schreiben wird - sozialisiert. Zumal es politisch für Rheinland-Pfalz nicht oppertun sein dürfte HHN abzuschießen.



Was passiert jetzt eigentlich mit der Frachtsparte (die ja hautsächlich für Deckungsbeiträge gesorgt gat) in HHN? Wandern die Aeroflot-Cargo-Flüge nach FRA ab. Die waren sicher nicht wegen der guten Luft in den Hunsrück gekommen?! Und die ideale Verkehrsanbindung hat HHN für Fracht auch nicht. (Man könnte fast jetzt bösartig sagen: eine erste Chance für den neuen GF in LEJ - aber gut das sind zweierlei Dinge...)



Da kommen auf den neuen Eigentümer vermutlich eine Menge neuer Probleme zu.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Januar 2009, 20:27 
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admin hat geschrieben:
Was passiert jetzt eigentlich mit der Frachtsparte (die ja hautsächlich für Deckungsbeiträge gesorgt gat) in HHN? Wandern die Aeroflot-Cargo-Flüge nach FRA ab. Die waren sicher nicht wegen der guten Luft in den Hunsrück gekommen?! Und die ideale Verkehrsanbindung hat HHN für Fracht auch nicht. (Man könnte fast jetzt bösartig sagen: eine erste Chance für den neuen GF in LEJ - aber gut das sind zweierlei Dinge...)


Hm, ich denke, die "Frachtabteilung" ist bestimmt auch subventioniert in HHN. Sonst würden ja wohl kaum Aeroflot, Omni, Evergreen und Polet dort in die Wiese fliegen.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Januar 2009, 12:00 
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Ich habe mal die entsprechenden Seiten bei Wikipedia konsultiert. Das sollte man wahrscheinlich öfter machen, denn es brachte für mich die eine oder andere Überraschung.

Zum einen ist Fraport an HHN bereits seit Anfang 1998 beteiligt. Das ist wesentlich früher, als ich angenommen hatte. FR fliegt erst seit 1999 ab HHN. Damit erscheint es mir wahrscheinlicher, daß Fraport seinerzeit am beginnenden LCC-Boom partizipieren wollte; die FR-Philosophie war damals auch nicht so präsent. Nun, in diesem Fall hat sich Fraport, wie die Geschichte zeigt, klar verrechnet. Auf der anderen Seite war Fraport 1998 noch vollständig in öffentlicher Hand (Börsengang kam 2001). Und wir wissen alle, daß unter einer solchen Ägide Geschäftsentscheidungen auf anderer Grundlage gefällt werden. Heute würde Fraport auf ein solches Engagement wohl verzichten.

Mich würde es wundern, wenn jetzt auf einmal Frachtkunden aus HHN weggingen. Deren Standortentscheidungen folgen anderen Prämissen als Passagierairlines. Und verändert hat sich vor Ort doch nichts, oder?



Wer sich für den entsprechenden Wikipediaartikel interessiert, hier der Link:



http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_ ... -Hahn_GmbH



strulem


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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Januar 2009, 13:38 
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Das ist auf jeden Fall interessant.

Dennoch denke ich, dass man 1998 (Verhandlungen laufen ja immer etwas zeitlich voraus) schon mit einem Markteinstieg von Ryanair gerechnet hat. Letztlich war es ja auch für FR ein Versuchsballon in den dt. Markt einzusteigen und dann wird man im Vorfeld schon verschiedene Standorte geprüft haben. Insofern dürften die Bestrebungen in der Branche 1998 bereit bekannt gewesen sein (siehe Vorlaufzeit DHL). Aber se es drum.



Man muss es sicher auch mal so sehen, dass sich Fraport, so lange der Ausbau von FRA nicht klar war, vermutlich HHN tatsächlich als "Standbein" gehalten hat. Da nun (wieder) Koch in Hessen am Ruder ist, der bekanntermaßen den Ausbau von FRA unterstützt, hat man eine gewisse Planungssicherheit und braucht das "Überlaufbecken" HHN nicht mehr.

Auch da gilt - vermutlich - das Vorhaben in FRA ist planfestgestellt und das drohende Nachtflugverbot bzw. dessen Erweiterung wird man wohl als unvermeidlichen Kompromiss hinnehmen müssen (wobei ich da noch keine Effekte für LEJ sehe!!!).



Was die Frachtsparte (insbesondere Aeroflot Cargo aber eben auch andere) in HHN angeht. Ich bin mir nicht sicher ob die wirklich so abhängig vom HHN sind. Anders gesagt, würde ich mal vermuten, dass die von der Fraport möglicherweise im Rahmen der "Überlauffunktion" dorthin gelenkt wurden. Deswegen meine Frage - ich kann sie nicht beantworten!

Ist HHN für die wirklich so lukrativ das die dort bleiben, oder sind sie nicht vielmehr auf die Effekte eines Drhekreuzes wie FRA angewiesen. Und da Fraport dann ja keinen Einfluss mehr auf HHN bzw. auf ein mögliches Umverteilen hat, fiele da möglicherweise das Interesse von Cargoairlines auf den Hahn zu gehen, weg.



Auch an dieser Stelle nochmal, weil ich da ja etwas scherzhaft auf LEJ verwiesen hatte. Selbst wenn HHN einen Teil der Frachtkunden verlieren würde, sehe ich da keinen Automatismus zugunsten Leipzigs. Also das will ich hier nochmal richtig stellen.



Was ich allerdings nicht teilen kann, ist die Euphorie der HHN-Anhänger, dass es mit dem Weggang von Fraport und Hessen automatisch in HHN bergauf geht.

Das wage ich zu bezweifeln. Zumal sich Rheinland-Pfalz Millionenverluste auch nicht ewig ansehen kann. Eine faktische Abhängigkeit von FR (zumindest im Paxsektor) macht da aber ein Agieren nicht einacher. Und auch hier gilt viele Flüge sind nicht automatisch Gewinn.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Januar 2009, 23:58 
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Es geht Schlag auf Schlag, wie man nachstehendem Artikel entnehmen kann:



http://www.airliners.de/news/artikelsei ... leid=17271



Tja, so was nennt man dann wohl das große Fracksausen. An Fraports Stelle würde ich jetzt sagen: "Ihr könnt euch gern unserer fachlichen Expertise versichern, aber nicht als Gesellschafter sondern als zu honorierende Berater." Ist schon krass, was die Rheinland-Pfälzer da machen. Erst den Hahn-Taler verhindern und dann Schiß vor den Kosten haben. Dabei waren die Reaktionen der anderen Gesellschafter wirklich vorauszusehen.

Zitat:
Was ich allerdings nicht teilen kann, ist die Euphorie der HHN-Anhänger, dass es mit dem Weggang von Fraport und Hessen automatisch in HHN bergauf geht.


Das sicherlich nicht. Aber von Fraport wäre immer wieder Störfeuer zu erwarten. Insofern kann sich Rheinland-Pfalz als alleiniger Gesellschafter wesentlich kommoder einrichten. Was andererseits die Pfälzer anscheinend wohl auch erkannt haben und deshalb die Forderung Fraport mit im Boot zu halten: ohne Partner mit Branchenerfahrung sind sie FR vollkommen ausgeliefert.



Beim Einstieg von Fraport auf dem Hahn gingen die HHN-Eigentümer sicherlich noch davon aus, daß neben FR eine ganze Reihe anderer LCC's für ein substantielles Engagement interessiert werden können. Unter solchen Bedingungen wäre die Entwicklung noch ganz anders verlaufen und FR hätte keine so guten Karten wie jetzt. Aber wie auch immer, es ist anders gekommen.



strulem


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