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BeitragVerfasst: Montag 18. Februar 2008, 23:44 
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Registriert: Dienstag 2. August 2005, 12:21
Beiträge: 188
LH-men hat geschrieben:
Langsam glaube ich, dass einige Leute nur deswegen einen unruhigen Schlaf haben, weil sie die ganze Zeit an das Problem denken und eig. ohne diese Gedanken im Hinterkopf gut schlafen könnten.

:wink:




Was fuer ein Quatsch! Es gibt ausser Schwarz und Weiss auch Grau....die Leute haben ein Recht darauf sich zu beschweren.

AN-124, MD-11, DC-10 und vor allem die AN-26 etc sind nicht wirklich leise.



Es wird vieles einfach weg diskutiert und von der lokalen Presse verschoenigt. DHL der retter der Welt....ganz viele tolle Arbeitsplaetze werden in LEJ geschaffen.....aber zu welchem Preis! Ich kann beide Seiten verstehen,



Wirschaftswachstum vs. Lebensqualitaet.



Ein gesunden Mittelweg hier zu finden, ist / wird verdammt schwierig!


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BeitragVerfasst: Dienstag 19. Februar 2008, 00:03 
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Registriert: Dienstag 7. Juni 2005, 21:04
Beiträge: 2083
Wohnort: Leipzig
stand nicht in dem Artikel drin, dass es eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung gehen kann? Der Ansatz, durch "Umfliegen" größerer Ortschaften die Ausmaße an Lärm zu minimieren, lässt sich gut anhand stanley verfolgen.



Lärm ist halt subjektiv und wird im Vergleich zu den Umgebungsgeräuschen nachts anders wahrgenommen als tagsüber. Neben der absoluten Höhe ist auch die Art des Schalls und die Art des Eintretens maßgebend.



Neben dem Schutzbedürfnis stelle ich allerdings immer die (zeitliche) Freiwilligkeit der Wohnortwahl. Sicher ist DHL erst seit ca 1 Jahr nachts deutlich aktiv. In den 90ern gabs aber bereits den Sachsenstern und zahlreiche Ferienflieger. Beschwerden gabs keine, gegen den Ausbau so gut wie keinen Widerstand.



Wer mit den offenbarten Folgen Ruhe einfordert muss sich unweigerlich mit den individuellen Tun und Lassen auseinander setzen. Wie viel Lärm produzieren die "Geschädigten" selbst? Klar, ein PkW ist leiser, aber ungleich mehr betroffene wohnen viel viel näher dran. Man könnte ja das Integral unter den Lärmkurven bilden, die Lärmfläche als Summe sozusagen...



Gruß

der Radler


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BeitragVerfasst: Dienstag 19. Februar 2008, 00:55 
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Registriert: Montag 13. Juni 2005, 09:22
Beiträge: 134
Danke für Eure rege Diskussion!



Ich war ja selbst vor Ort und konnte auch nicht abschätzen, in welcher Höhe die Kisten über Rackwitz hinwegfliegen. Ein CRJ erschien mir z. B. sehr laut und tief (geschätzt <400m), eine Antonov glitt in m. E. wesentlich größerer Höhe leise dahin. Es wird da schon Unterschiede geben und die einfachen Leute machen sich ihren Reim drauf.



Wahr ist aber, daß über die Gemeinde fast alle Flieger reinkommen, entweder über OT Podelwitz (Südbahn) oder OT Rackwitz (Nordbahn). Daher konzentrieren sich dort ja auch die Kritiker besonders. Und es sind nicht nur die, die sich in den Hintern beißen, weil sie ihr Häuschen in die Einflugschneise gebaut haben sondern auch alteingesessene, die sich um die Zukunft ihrer Gemeinde sorgen (Wegzüge, soziales Gefüge in Gefahr etc.).



In den Reihen der Fluglärmaktivisten gibt es aber auch sonst unterschiedliche Ansichten. Neben den radikalen Positionen findet man auch die, die ein Auskommen mit dem FH suchen und z. B. schon mit einer ausgewogeneren Bahnverteilung leben könnten bzw. die sich einfach nur leisere Flugzeuge nachts wünschen (und so Cargologic mit 777 durchaus positiv sehen). Stanley track wird auch akribisch verfolgt.



Was aber allen sauer aufstößt sind die Militärflüge. Zum einen, weil es "die lauten MD-11" sind, zum anderen weil sie sich von der Argumentation des FH verar***t fühlen (zuerst "Zivilflüge", dann nachts genehmigt wegen milit. Anforderungsverkehr). Hier sieht man auch die größten Erfolgsaussichten für eine Klage, von der aber auch alle wissen, daß sie nur noch hier und da Veränderungen erreichen können.



Grüße



Daniel


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BeitragVerfasst: Dienstag 19. Februar 2008, 18:15 
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Registriert: Montag 6. Juni 2005, 12:42
Beiträge: 2897
Wohnort: Heimat in Sachsen
Danke für die neutralen Worte aus dem Insiderkreis der Anti-Fluglärmis. Ich habe, um der "tiefer als 400m"-Diskussion ein paar Daten zu verleihen, eine kurze Rechnung angestellt:

In Google Earth beträgt der Abstand vom Aufsetzpunkt der Nordbahn bis Ortskern Rackwitz relativ genau 8000m. Das standard-ILS hat einen Gleitwinkel von 3°, so wird es in LEJ verwendet (siehe Approach-Charts). Über ein rechtwinkliges Dreieck ergibt das die Höhe h über Rackwitz. Das ist allerdings ausgehend davon, dass Rackwitz genauso wie der Aufsetzpunkt 448ft über NN liegt. Gewisse Abweichungen sind aber nicht wahnsinnig signifikant.



h = 8000m * tan 3° = 419 m



Jetzt kehren wir die Rechnung mal um und ermitteln mal den Gleitwinkel für die Fälle



a) zu tief, h = 300m



b) zu hoch, h = 500 m.



zu a) Winkel = arctan (300m/8000m) = 2,15°



zu b) Winkel = arctan (500m/8000m) = 3,58°



Ich halte es für relativ ausgeschlossen (ich bin kein Pilot, aber studiere im 9. Semester Luft- und Raumfahrttechnik), dass 8000m vorm Aufsetzpunkt ein Pilot so krass vom Gleitpfad abweicht. Man sieht es auch deutlich optisch am PAPI, wenn man die 3° nicht hält. Bereits ab 2,5° zeigt ein PAPI 4 rote Lichter (PAPI), ein deutliches Zeichen, dass man zu tief ist. Selbst mit 2,5° ist man noch 349 m über Rackwitz. Ich glaube 70 m Unterschied sind vom Boden fast nicht zu erkennen (und das ist der rechnerische Extremfall, der wohl nie eintritt). Und wenn der Pilot mal wegen dem Wetter das PAPI nicht sieht, dann fliegt er sowieso mit Autopilot, und der fliegt nie mit Absicht zu tief. Insofern würde ich behaupten, dass die meisten Flugzeuge in ziemlich der gleichen Höhe über Rackwitz kommen. Bei Stanly kann man doch sogar die Flughöhen sehen, gibt es da wirklich von der breiten Masse abweichende Tiefflieger?

Die Approach Charts geben außerdem die Höhen vor, in denen man den Outer Marker und Middle Marker Marker überfliegen muss. Der Outer Marker liegt recht genau 7000 m vorm Aufsetzpunkt und wird bei 1710ft über NN, das sind ca. 1262ft = 384 m über Grund, überflogen. Bis dahin muss der Anflug stabilisiert sein.



Und nochmal: warum sollte ein Pilot freiwillig/mit Absicht zu tief fliegen? Doch nicht um die Anwohner zu ärgern, das ist sicher sein letzter Gedanke. Dass ein Pilot aus Versehen zu tief fliegt ist auch fast ausgeschlossen, dafür hat er ja noch den Copilot und das GPWS (Ground Proximity Warning System), ein Radarhöhenmesser zur Messung der tatsächlichen Höhe über Grund. Das wird dann schon "Pull up" tröten wenn's ernst wird.


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