Hallo Zusammen,
Man kann bei gutem Wetter durchaus sogar Wetterleuchten bis zu einer Entfernung von 200- sogar 250 km ausmachen. Aber dann sollte man schon einen etwas erhöhten Standpunkt haben.
Wolken können auf Grund ihrer Höhe locker über eine Distanz von 100-150 km gesehen werden. CB`s noch weiter. Es täuscht manchmal schon gewaltig... .
Ich dachte auch erst das Teil steht etwa bei Torgau...
Mal noch ein paar Infos zu deinen Bildern:
Das erste Bild zeigt eine astreine Arcuswolke - auch Böenfront oder Böenkragen bzw. Böenwalze genannt genannt.
Das zweite Bild sind definitiv Mammaten, könnte durchaus sozusagen Gewitterabfall sein...
Auch bei dem dritten Bild handelt es sich 100%ig um Mammaten. Sehr schöne Abendstimmung - durch das schwache Licht werden die Mammas noch einmal extra betont
.
Das vierte Bild zeigt einen bildschönen Cumulus congestus, der sich leider hinter eine anderen Wolke versteckt, je nach Bedingungen kann ein solche Wolke sich in kurzer Zeit zum CB weiterentwickeln, wir reden hier über maximal 10-30 Minuten
.
Gewitter an sich sind recht kurzlebig, auch wenn man manchmal einen anderen Eindruck bekommt.
Meist handelt es sich dabei dann aber um eine Multizelle, also mehrere Zellen auf kleinerem Raum. Ein typisches Gewitter lebt um die 30 Minuten - maximal 1 Stunde.
Und wie gesagt kann, muss nicht. Manchmal reicht ein Faktor aus, dass die Wolken nicht durch den sogennanten Deckel kommen und dann ist Schluß. Hierzu will ich mal kurz die beiden Stichworte CAPE & CIN - (Convective Available Potential Energy
http://de.wikipedia.org/wiki/Convective_Available_Potential_Energy & Convective Inhibition
http://de.wikipedia.org/wiki/Convective_inhibition) erwähnen.
CAPE ist die zur Verfügung stehende Energie, und die kann auch in unseren Breiten gerne mal bis 4000 oder 5000 j/kg gehen, normal sind Werte von 1000-3000 j/kg. Je wärmer es ist, desto höher ist in der Regel auch der CAPE-Wert. Allerdings kann es auch vorkommen, dass selbst Lagen an denen das Cape wirklich hoch ist, einfach nichts passiert, sehr zur Enttäuschung der ausgerückten Chaser... .
Schuld ist CIN, wir sprechen hier einfach vom Deckel. Und genau so kann man sich CIN auch vorstellen, wie den Deckel eines Schnellkochtopfes. Das potentielle Gewitter muss immer erst diesen Deckel durchbrechen... .
Gerade an heißen Tagen ist sehr häufig zu beobachten, dass es den ganzen abend zwar quillt und trotzdem erst abends knallt.
Der Grund ist ganz einfach, sobald die Sonnenstrahlung nachlässt fällt CIN schlagartig, bzw. teilweise auch einfach ganz weg. Tagsüber jedoch reicht der CIN-Wert aus, um die Entstehung von Gewittern zu größtenteils zu unterdrücken. Bei solchen Lagen gibt es dann auch meist heftige Nachtgewitter, weil die Atmosphäre nach wie vor energiereich ist.
Regionale Gegebenheiten haben hier aber auch noch EInfluss und es sind auch nicht nur diese beiden Faktoren, aber es sind mit die wesentlichsten Faktoren.
Und dabei wären wir bei Bild 5, dass ist natürlich ein sehr schöner CB. Von wo ist das Bild aufgenommen, und wann (da steht 2014 - daher mein Interesse
)?!
Bei Bild 6 handelt es sich wieder um einen aufstrebenden Congestus.
Bild 7 zeigt einige Arten von Cirruswolken (auch der Kondensstreifen ist eine Cirruswolke
). Anhand des Kondensstreifen kann man übrigens auch schon etwas über das kommende Wetter erfahren...
Je länger ein Kondesstreifen schön sichtbar bleibt, um so beständiger ist das Wetter.
Das letzte Bild könnte ebenfalls ein CB sein, bzw. eher gewesen sein
Die schwachen Strukturen deuten auch eine tote Zelle hin, dass war also mal ein Gewitter...
(Auch hier würde mich mal das genaue Datum und der Aufnahmeort samt Sichtrichtung interessieren
.)
Zum Thema Struktur...
Generell gilt, je deutlicher die Strukturen eines CB sind, um so stärker sind die Winde in dem Türmchen. Ein scharfkantiger Eisschrim ist zum Beispiel ein Indiez dafür, dass hier sehr starke Aufwinde viel Wasser schnell in hohe Schichten transportieren. Was wird aus Wasser und Kälte ? Richtig, Hagel...
Bei solchen Zellen sollte man dann auch durchaus die Augen offen halten...
So weit erst einmal, es sind übrigens wirklich tolle Bilder
...